Düsseldorf - Nach Zuwächsen im laufenden Jahr stellte Deutschlands größter E.ON seine Prognosen für 2013 und 2015 infrage. Von Jänner bis Ende September sei das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 35 Prozent auf 8,817 Mrd. Euro gestiegen, teilte der Versorger mit. Der nachhaltige Überschuss sei sogar um 155 Prozent auf 4,035 Mrd. Euro nach oben geschossen.

Analysten hatten mit einem Ebitda von 8,474 Mrd. Euro gerechnet und den nachhaltigen Überschuss auf 3,788 Mrd. Euro taxiert.

E.ON bekräftigte zwar die Prognose für 2012. Allerdings machte der Versorger ein dickes Fragezeichen hinter den Ausblick für 2013, in dem Vorstandschef Johannes Teyssen unter anderem ein Ebitda von 11,6 bis 12,3 Mrd. Euro und eine Dividende von mindestens 1,10 Euro je Aktie in Aussicht gestellt hatte. Dies erscheine nicht mehr erreichbar. Den Ausblick für 2015 überprüft der Konzern ebenfalls.

Aus für zwei Gaskraftwerke

E.ON schließt zudem zwei Gaskraftwerke in Bayern und Hessen wegen mangelnder Rentabilität. Das kündigte Konzernchef Johannes Teyssen am Dienstag in einer Telefonkonferenz an. Der Netzbetreiber Tennet wolle die Kraftwerke Irsching 3 bei Ingolstadt und Staudinger 4 bei Hanau aber als Notreserve für den Winter weiterbetreiben. Entsprechende Verträge seien kurz vor der Unterzeichnung, sagte Teyssen.

Die Kraftwerke haben zusammen eine Leistung von gut 1000 Megawatt - so viel wie ein größeres Atomkraftwerk. Nähere Details auch zur Laufzeit der Verträge wollte Teyssen nicht nennen.

Gaskraftwerke seien wegen der hohen Einspeisung erneuerbarer Energie in Spitzenlastzeiten vielfach nicht mehr rentabel, sagte Teyssen. Irsching 3 sei in diesem Jahr bisher erst 87 Stunden am Netz gewesen. Die Netzbetreiber und die Bundesnetzagentur lehnen Kraftwerksschließungen vor allem in Süddeutschland aus Sorge um die Gesamtstabilität des Netzes ab. (APA/Reuters, 13.11.2012)