Marbach am Neckar - Die Sammlung des Literaturarchivs Marbach ist um rund 600 Briefe der österreichischen Schriftstellerin Ilse Aichinger (91) gewachsen. Der Briefwechsel der Autorin mit ihrer Zwillingsschwester Helga Michie setzt im Juli 1939 ein und reicht bis in die Gegenwart, teilte das Literaturarchiv am Montag mit.

Die oft mehrere Seiten langen Korrespondenzen seien "berührende Dokumente" zu Krieg, Exil und Nachkriegszeit. Sie spiegelten die Entwicklung der Autorin und die Entstehung ihres Romans "Die größere Hoffnung" wider. Auch die Ehe mit dem Dichter Günter Eich und die lebenslange Zusammenarbeit der beiden Künstler wird in den Briefen reflektiert.

Ilse Aichinger, die in Wien lebt, gilt als eine der bedeutendsten Vertreterinnen deutschsprachiger Nachkriegsliteratur. Neben dem Roman schrieb die Autorin der "Gruppe 47" unter anderem Kurzgeschichten und Gedichte. (APA, 12.11.2012)