Frankfurt am Main - Der deutsche Aktienmarkt in Frankfurt ist am Montag nur wenig verändert in die neue Woche gestartet. Eine klare Erholung von den kräftigen Verlusten aus der Vorwoche blieb dem Leitindex DAX aber wegen der Unsicherheiten um Griechenland verwehrt. Anleger blickten "zwischen Hoffen und Bangen" nach Brüssel, wo die Euro-Finanzminister zu Wochenauftakt über das weitere Vorgehen bei dem Krisenland beraten.

Der DAX schloss nach wechselhaftem Verlauf knapp mit 0,07 Prozent im Plus bei 7.168,76 Punkten. Belastet von schwachen EADS-Aktien verlor der MDAX 0,20 Prozent auf 11.317,97 Punkte, während sich der TecDAX mit 0,47 Prozent im Plus behauptete bei 806,89 Punkten.

Laut einem Analysten von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sind sich die Anleger unsicher, ob es wirklich zu einer Entscheidung für eine neue Hilfstranche kommt. Er sah den DAX deshalb "zwischen Hoffen und Bangen", obwohl Griechenland mit der Verabschiedung des Staatshaushalts für 2013 eine wichtige Voraussetzung für weitere Hilfsgelder geschaffen hat. Keine eindeutigen Signale gab es auch von wirtschaftlicher Seite: Positiven Aussagen zum Wachstum Chinas standen Nachrichten aus Japan gegenüber, wonach die dortige Wirtschaft eineinhalb Jahre nach der Tsunami-Katastrophe wieder gegen eine Rezession kämpft.

K+S an Dax-Spitze

Spitzenreiter im DAX waren am Ende die Aktien von K+S mit plus 2,00 Prozent auf 35,91 Euro. Händler verwiesen darauf, dass einige Investoren vor den am Dienstag erwarteten Zahlen des Salz-und Düngemittelherstellers noch zugegriffen hätten. Vorne dabei waren zudem auch die Titel der Lufthansa, die nach Verkehrszahlen um 1,10 Prozent stiegen. Trotz der Flugausfälle wegen des Hurrikans "Sandy" hat die Fluggesellschaft im Oktober erneut mehr Fluggäste befördert und die Sitzauslastung verbessert.

Ansonsten standen noch die Ausläufer der Berichtssaison im Fokus. Im MDAX rückten die Aktien von Deutsche Wohnen nach einer angehobenen Prognose um 1,29 Prozent vor. Händler lobten, der Konzern habe im dritten Quartal besser als erwartet abgeschnitten. Für die Aktien von Baywa ging es nach Zahlen um gut zwei Prozent nach oben, und Spitzenreiter waren die Aktien von Wincor Nixdorf mit einem Zugewinn von gut drei Prozent. Der Geldautomaten- und Kassensystem-Hersteller hatte nach einem Gewinneinbruch weitere Stellenstreichungen angekündigt.

Fraport-Papiere dagegen kamen mit rund einem Prozent unter Druck. Bei dem Flughafenbetreiber stütze ein starker Passagieranstieg in Perus Hauptstadt Lima im Oktober die Passagierzahlen. Am Heimatflughafen in Frankfurt war die Entwicklung dagegen eher schwach ausgefallen.

Für die EADS-Papiere ging es im MDAX wegen Schmiergeldvorwürfen um fast ein Prozent bergab. Zudem wurde eine Meldung als Belastung angesehen, wonach ein A380 der Fluggesellschaft Emirates wegen eines Triebwerkschadens notlanden musste. Bei dem Triebwerk handelt es sich um ein Modell, an dem auch MTU mitarbeitet. Die Aktien des Triebwerksbauers verloren als Schlusslicht fast zwei Prozent. (APA, 12.11.2012)