Liebe Kolleginnen und Kollegen in der daStandard Redaktion!

Mit Ihrem Offenen Brief werden Sie leider der differenzierten Begründung unserer Entscheidung nicht gerecht. Deshalb ein Danke, dass mittlerweile die Begründung auch verlinkt und auf derstandard nachzulesen ist. Damit kann sich jeder und jede gerne selbst ein Bild machen.

Ihr Vorwurf, dass wir, "dem Abbau arbeitsrechtlicher Errungenschaften im Journalismusbereich Vorschub leisten" und "die Leidtragenden dieses Abbaus auch noch ... bestrafen und inhaltlich ... diskreditieren" zeigt nach unserer Überzeugung von keiner inhaltlichen Auseinandersetzung mit der von Kollegin Irene Brickner bei der Verleihung vorgetragenen mehrstufigen Begründung.

Als kleine Ergänzung zur Berichterstattung sei noch erwähnt, dass wir Kollegin Alexia Weiss für ihren Blog "Jüdisch Leben" mit dem Förderpreis auch 2.000,-- Euro zuerkannt haben. Damit und mit der Begründung wollen wir sehr wohl Journalistinnen und Journalisten nicht nur ermutigen sich für den Preis im kommenden Jahr zu bewerben (außerdem sind auch Fremdnominierungen möglich, wir sind hier für jedes Engagement dankbar), sondern auch ein monetäres Zeichen der Wertschätzung zum Ausdruck bringen.

Wir sind allerdings auch der Überzeugung, dass Schnelligkeit und Tempo wohl auch, aber nicht immer die entscheidenden Kriterien für Qualität im Journalismus sind. Manchmal ist die alte Regel von check - re-check - double check eine Möglichkeit, der Versuchung der schnellen Schlagzeile zu entkommen und durch intensivere Recherche den Fakten näher zu kommen.

Sollte daher die OTS zur Juryentscheidung in der wir nur Auszugsweise unsere Begründungen transportiert haben, hier zu Irritationen geführt haben, so bedauern wir dies.

Klaus Schwertner

Peter Wesely