Wien - "Es zeigte sich, dass die Opioide Buprenorphin, Fentanyl, Hydromorphon, Morphin und Oxycodon das Mittel der Wahl bei älteren Patienten sind", berichtet der Präsident der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG) Wilfried Ilias anlässlich der 12. Österreichischen Schmerzwochen.

Um den Komfort für die Patienten zu unterstützen, empfiehlt der Experte entweder retardierte Tabletten, bei denen der Wirkstoff wird über einen langen Zeitraum abgeben wird, oder transdermale Darreichungsformen (z. B. per Pflaster).

Wechselwirkungen

"Bei alten und multimorbiden Patienten stellt eine adäquate Schmerztherapie oft eine Herausforderung für die behandelnden Ärzte dar", so Ilias. Da diese Patienten aufgrund von Komorbiditäten meist mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen, kann es bei der Einnahme von Schmerzmedikamenten zu klinisch relevanten Wechselwirkungen kommen. "Hier haben sich vor allem Opioide in der Behandlung von chronischen Schmerzen bewährt", ergänzt der Experte.

Er betont außerdem, dass bei der Behandlung von chronischen Schmerzen "Retard-Formulierungen" den schnell freisetzenden Applikationsformen deutlich überlegen sind.

"Die Referenzsubstanz in diesem Bereich ist das Morphin. Aber besonders Hydromorphon und Oxycodon haben im Vergleich zum Morphin beispielsweise keine Immunsuppression, und sind daher für ältere und multimorbide Patienten die bessere Therapiealternative", so Wilfried Ilias. Sollte eine eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion vorliegen, wird eine Dosisreduktion empfohlen. "Hier könnten kleinere Dosisabstufungen besser geeignet sein", sagt der ÖSG-Präsident. Er rät daher, bei der Verschreibung auch auf die verfügbaren Dosierungen zu achten. (red, derStandard.at, 9.11.2012)