UBM-Vorstände Heribert Smolé und Karl Bier: "Wien ist uns derzeit schon zu teuer."

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Die börsenotierte Porr-Tochter UBM Realitätenentwicklung AG setzt auf Wohnungen und Hotels - und zwar sowohl in Ost- als auch in Westeuropa, insbesondere in Österreich, Deutschland, Polen, Tschechien, Frankreich und den Niederlanden. "Wichtig ist, dass wir stark diversifiziert sind", sagte Vorstandschef Karl Bier am Donnerstag bei der Präsentation der Neunmonats-Ergebnisse.

Auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt könne man derzeit "mehr verkaufen als wir haben", insgesamt wurde im Segment Wohnbau in den ersten drei Quartalen ein Umsatz von 70 Millionen Euro erzielt. Projekte in München, Frankfurt/Main und Berlin setzt die UBM derzeit um, in Hamburg ist eines in der Vorbereitungsphase.

Erfolg mit Hotels

"Deutlich über allen bisherigen Erwartungen" sei man auch im Hotelsegment unterwegs, auch wenn die größte Transaktion hier schon ins vierte Quartal fiel: Der Verkauf des Warschauer InterContinental Hotels (UBM war 50-Prozent-Teilhaber, die anderen 50 Prozent hielt die Warimpex AG) sei der größte Deal heuer gewesen, erklärte Bier. Der Erlös von mehr als 100 Millionen Euro könne sich auch noch signifikant erhöhen (weil UBM/Warimpex bis 2027 Eigentümer der Betriebsgesellschaft bleiben), womit der bisherige Erlös-Rekord der UBM, der Verkauf des Florido Towers im Jahr 2007, noch übertrumpft werden könnte.

Die Liquidität aus dem Warschauer Verkauf werde in Deutschland und Österreich in den Wohnbau fließen, kündigte der CEO an. Auch Hotelprojekte habe man aber in der Pipeline, etwa in Paris, Amsterdam und Frankfurt.

Frankfurter Projekt ausverkauft

Finanzvorstand Heribert Smolé erklärte, dass die Erlöse aus Wohnungsverkäufen, auch wenn sie schon heuer erzielt wurden, erst im Jahr der Wohnungsübergabe ergebniswirksam seien. "Teilweise wissen wir deshalb schon über die Erlöse der nächsten Jahre Bescheid, was die Planungen etwas erleichtert." In Frankfurt/Main werden etwa im kommenden Jahr 117 Wohnungen fertiggestellt, die allesamt bereits verkauft worden seien, im Schnitt für 3.200 Euro je Quadratmeter.

In Polen liegt das Hauptaugenmerk der UBM aktuell auf der Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes des Poleczki Business Parks und der Realisierung eines Bürohochhauses in Krakau. Auch im Wohnbau ist man dort aktiv, auch wenn die erzielbaren Preise mit rund 2.500 Euro je Quadratmeter für Warschauer Top-Lagen bzw. 1.700 bis 2.000 Euro/m² in Randlagen und in Städten wie Krakau bei weitem nicht die anderswo gewohnten Niveaus erreichen.

"Lauern" auf Wien

In Salzburg etwa, wo im Stadtteil Riedenburg gerade eine Luxus-Wohnhausanlage der UBM entsteht, erziele man Preise von 4.500 Euro/m², für Penthäuser bis zu 8.000 Euro. Ein zweites Projekt in der Mozartstadt ist bereits in Vorbereitung, ebenso wie zwei weitere Projekte in der Steiermark und in Tirol. "Wien ist uns derzeit schon zu teuer", so Vorstandschef Bier, man "lauere" aber dennoch auf günstige Gelegenheiten auf dem Grundstücksmarkt. In den letzten Jahren hat die UBM zwar zahlreiche Wiener Grundstücke "auf Vorrat" erworben, diese würden sich aber hauptsächlich für Gewerbe-Standorte eignen. (map, derStandard.at, 8.11.2012)