Linz - Eine Büroangestellte im Innviertel wurde von ihrem Chef massiv sexuell belästigt. Das berichtet die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich, die für die Frau 3.000 Euro Schadenersatz erwirkt hat, in einer Aussendung am Donnerstag. Die Firma zahlte die Schadenersatzforderung kommentarlos, eine Entschuldigung blieb jedoch bisher aus. Das Opfer sei seit dem Vorfall traumatisiert, so die AK. Die Angestellte habe mittlerweile die Firma verlassen.

Die 24-Jährige wollte nach einer dienstlichen Veranstaltung gegen 23.30 Uhr nach Hause gehen. Ihr Chef trug ihr noch auf, die Lichter zu löschen und das Gebäude abzuschließen. Die Frau kam dem nach, der Mann soll ihr daraufhin gefolgt und plötzlich über sie hergefallen sein. Er habe sie gegen ihren Willen geküsst, ihr das T-Shirt hochgezogen und sie berührt, so die AK. Bitten der Angestellten, damit aufzuhören, soll er ignoriert haben. Die Frau konnte sich schließlich losreißen und flüchten.

Verzicht auf Anzeige

Die Betroffene benötigte nach dem Vorfall psychologische und medizinische Betreuung und war arbeitsunfähig. Sie wandte sich an das Frauenbüro der AK, das die Firma zur Zahlung von 3.000 Euro Schadenersatz aufforderte. Dem kam das Unternehmen auch nach. Auf eine strafrechtliche Anzeige gegen den Geschäftsführer verzichtete die 24-Jährige. (APA, red, 8.11.2012)