Viele Männer fürchten Nachteile beim Arbeitgeber durch eine Karenz.

Foto: Lukas Beck/Quintessenz Organisationsberatung GmbH

Welche Maßnahmen braucht es neben dem Verständnis des Arbeitgebers, um Väterkarenz für Männer attraktiver zu machen? Diese Frage stellt das Bundesministerium für Frauen und öffentlichen Dienst am Donnerstag in einem offenen Diskussionscafé in Graz. Neben Statements von Expertinnen und Experten sind vor allem Alltagserfahrungen und persönliche Einschätzungen des Publikums gefragt. Die Veranstaltung richtet sich an alle am Thema interessierten Männer und Frauen - unabhängig davon, ob sie beruflich oder privat mit dem Thema befasst sind.

Väter arbeiten mehr

In Österreich steigt die Zahl der Männer, die ihr Berufsleben eine Zeit lang unterbrechen, nur schleppend. Derzeit beträgt der Anstieg lediglich rund zwei Prozent. Während Frauen, die ein Kind bekommen, meist ihre Arbeitszeit reduzieren, ist bei Männern der umgekehrter Trend zu beobachten: Sie arbeiten laut Statistik Austria sogar mehr, nachdem sie Vater wurden. 

Dabei würden sich viele Männer gerne mehr in der Familie engagieren, wie etwa die Studie "Elternorientierte Personalpolitik" des Landes Niederösterreich im Jahr 2010 gezeigt hat: Zwei Drittel der befragten Väter wären bereit, in Karenz zu gehen, drei Viertel würden zugunsten der Familie ihre Arbeitszeit reduzieren.

Nur sechs Prozent der in der Studie befragten Männer tun das allerdings, weil sie einen Karriere-Knick oder Unverständnis in der Arbeitswelt befürchten. 14,3 Prozent halten eine Väterkarenz überhaupt für nicht durchsetzbar beim Arbeitgeber. (red, derStandard.at, 7.11.2012)