Christina Pramhas-Dietscher bietet Produkte für einen "grünen" Alltag abseits bedenklicher Schadstoffe

Foto: Hermann Wakolbinger

Linz - Im heurigen Sommer stand bei Christina Pramhas-Dietscher die Entsorgung von Plastikmüll groß auf dem Haushaltsplan. Doch nicht die übliche Menge an diversen leeren Pet-Flaschen, Joghurtbechern und Ähnlichem sollte es sein. Vielmehr galt es, eine bereits über Jahre im Hause Pramhas-Dietscher gelebte Philosophie nun auch in die Welt hinauszutragen: keine Gnade für Schadstoffe in Alltagsgegenständen.

Die Mutter von zwei Kindern, heute fünf und sieben Jahre, rief dafür jetzt den Internetshop pureandgreen.at ins Leben - erstmals wird damit in Österreich dem "bewussten" Kunden ein Komplettangebot verschiedenster schadstofffreier Alltagsgegenstände geboten.

Die Idee zu mehr "Fairness" im Alltag reifte in der Linzerin mit der Geburt ihrer Kinder: "Wie jede Mutter wollte ich nur das Beste für meine Kinder und fing an, mich mit der Unbedenklichkeit von Kinderprodukten zu beschäftigen. Und merkte leider sehr bald, was da für schadstoffbelasteter Wahnsinn in den diversen Regalen zum Kauf angeboten wird", erzählt Pramhas-Dietscher im Gespräch mit dem STANDARD.

Versteckte Unbedenklichkeit 

Doch allein das Erkennen, dass in etlichen Produkten des täglichen Bedarfs oft eine ungeahnte Vielzahl an höchst bedenklichen Industriechemikalien steckt, brachte für Pramhas-Dietscher noch nicht die Lösung des Problems.

"Ich musste feststellen, dass es sehr schwierig ist, unbedenkliche Produkte zu bekommen. Oft ging es mir sogar so, dass ich mich nach stundenlanger Recherche für ein konkretes Produkt entschied, um dann festzustellen, dass es doch nicht so unbedenklich zu sein schien. Ich entschied mich etwa für Aluflaschen, weil sie mir sicherer erschienen, um letztlich dann festzustellen, dass auch die innen mit bedenklichen Stoffen wie Epoxidharzen - also BPA - beschichtet sein können."

Wie wichtig ein Umdenken ist, zeigen auch wissenschaftliche Studien: In den USA konnte im Urin von 92,6 Prozent der Probanden Bishpenol A (BPA) nachgewiesen werden. Zudem wurde es im Fettgewebe und in der Muttermilch gefunden. Die gemessene Konzentration lag in einem Bereich, der im Tierversuch schon zu erheblichen Gesundheitsschäden geführt hatte.

Kinderklo aus Pflanzenfasern

Das jahrelange Streben nach mehr Unbedenklichkeit in den eigenen vier Wänden hat die Linzerin daher jetzt zur Neounternehmerin gemacht. Und pureandgreen.at lässt das Öko-Herz höherschlagen: vom schadstofffreien Babyflascherl, stylishen Trinkflaschen aus Glas, Besteck aus Biobambus, Spielzeug aus alten Milchkartons, Umhängtaschen aus Segeltuch (samt eingenähtem Nachweis: Bootstyp, Segeltyp und Segelrevier), Brotkörben aus Kork bis hin zu Duftstiften aus Altpapier, Maisstärke und Biofruchtsäften.

Und auch Familien mit Kleinkindern, die nachfolgenden Generationen kein Plastiktopferl hinterlassen möchten, werden auf pureandgreen.at fündig. Der Mobillokus aus Pflanzenfaserabfällen lässt sich nach Erfüllung seiner Pflicht jederzeit bedenkenlos im Garten vergraben. (Markus Rohrhofer, DER STANDARD, 8.11.2012)