Mit Jahreswechsel wird der Wiener SPÖ-Gemeinderat Karlheinz Hora "aus persönlichen Gründen" seine Funktion als Verkehrs- und Planungssprecher zur Verfügung stellen. Das teilte der SPÖ-Rathausklub im Gespräch mit derStandard.at mit. "Damit geht auch gewissermaßen eine Ära zu Ende, denn Gemeinderat Hora hat diese Funktion über sechs Jahre zu unserer vollsten Zufriedenheit ausgefüllt", sagte SPÖ-Klubchef Rudolf Schicker in einer Aussendung. Gemeinderats- und Landtagsabgeordneter wird Hora laut Schicker aber bleiben. 

Auch Stellvertreterin Schrödl geht

Horas bisherige Stellvertreterin im Verkehrs- und Planungsausschuss, SPÖ-Gemeinderätin Karin Schrödl, wird "ebenfalls aus persönlichen Gründen" den Gemeinderat gänzlich verlassen. "Sie wird uns als Stimme des 22. Bezirks in diesem Ausschuss fehlen, aber vor allem als Mensch, der sich in die Arbeit des SPÖ-Klubs immer engagiert und konstruktiv eingebracht hat", erklärte Schicker.

Die SPÖ werde nun bis Jahresende entsprechende Weichenstellungen vornehmen. "Wir werden die Besetzung dieser Funktionen in aller Ruhe besprechen", kündigte Schicker an. Horas Nachfolger werde jedenfalls "dafür sorgen, dass die koalitionäre Arbeit im Verkehrs- und Planungsausschuss weiter funktioniert, und gewährleisten, dass die sozialdemokratischen Ziele erreicht werden".

Zwist mit Vassilakou zurückgewiesen

Ein Sprecher des SPÖ-Klubs betonte gegenüber derStandard.at, dass die beiden Rücktritte einzig persönliche Gründe hätten. Konflikte mit Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) wies er zurück. Vassilakous Büro musste indessen Horas und Schrödls Rücktrittspläne offenbar den Medien entnehmen.

Grüne und ÖVP bedauern Rücktritt

In einer Aussendung bedauerte die Wiener ÖVP Horas Rücktritt. "Mit ihm scheidet einer der letzten vernünftigen und konstruktiven Verkehrsexperten aus. Karlheinz Hora wird seine Gründe haben, warum er gerade jetzt das sinkende Schiff verlässt", sagte Landesparteiobmann Manfred Juraczka.

Auch der grüne Verkehrssprecher Rüdiger Maresch bedauerte die Rücktritte. "Hora ist ein sehr kompetenter und engagierter Verkehrspolitiker. Es ist schade, dass er sich jetzt zurückzieht", sagte Maresch. Hora gelte nicht nur innerhalb des Rathauses als fundierter Experte für den öffentlichen Verkehr, sondern sei auch darüber hinaus in der verkehrspolitischen Szene anerkannt. (Katrin Burgstaller, derStandard.at, 7.11.2012)