Ljubljana - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat dem angeschlagenen Euroland Slowenien mit einer Abstufung seiner Bonität gedroht. Die Agentur setzte das Land unter verschärfte Beobachtung ("Credit Watch Negative"), wie S&P mitteilte. Dieses Vorgehen ist eine strengere Variante eines negativen Ausblicks für das Rating. S&P bewertet das kleine Land derzeit mit der sechsthöchsten Note "A" und damit etwas besser als die Konkurrenten von Moody's und Fitch. Bis zum gefürchteten "Ramschbereich", der für sicherheitsbewusste Investoren nicht geeignete Anlagen kennzeichnen soll, sind es für Slowenien bei S&P noch fünf Noten.

Standard & Poor's begründet den Schritt mit dem Risiko eines Referendums über wichtige Schritte zur Lösung der slowenischen Banken- und Wirtschaftskrise. Die Regierung plant derzeit, eine Auffanggesellschaft zu gründen, in die problembehaftete Vermögenswerte ausgelagert werden sollen. Dies soll die krisengeschwächten Geldhäuser entlasten. Die Opposition lehnt dies ab. Streit gibt es auch über zahlreiche Spar- und Reformschritte, mit denen die Binnenwirtschaft gestärkt werden soll. Sollte die Regierung mit ihren Anliegen scheitern, könnte die Bewertung gleich um mehrere Noten gesenkt werden, teilte S&P mit. (APA, 6.11.2012)