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In der Zukunftsschule sollen Schüler in ihrer Erstsprache gefördert werden, wenn diese nicht Deutsch ist. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften.Es soll keine Risikoschüler mehr geben, wünscht sich Stadtschulratspräsidentin Brandsteidl.

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Wien - "Hätten wir selbst eine Schule gründen sollen?" Die Antwort auf diese Frage gab sich Georg Kapsch, der Präsident der Industriellenvereinigung gleich selbst: Nein, denn man müsse in den Regelschulen etwas verändern, "dort, wo die Musik spielt". Was es aus der Sicht von Kapsch in heimischen Schulen nicht ausreichend spielt: Allgemeinbildung, die Vermittlung von Eigeninitiative sowie von wirtschaftlichen und kulturellen Grundkompetenzen. 

Dem versuchen die IV und der Wiener Stadtschulrat seit diesem Schuljahr gemeinsam gegenzusteuern. Eine Polytechnische Schule in Neubau sowie eine KMS in Favoriten und drei Neue Mittelschulen im 11., 12., und 22. Bezirk nehmen an dem Projekt "Wiener Zukunftsschule" teil, das am Montag vorgestellt wurde.

Flexibler Unterricht

So sollen Schüler in ihrer Erstsprache gefördert werden, wenn diese nicht Deutsch ist. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften. In den fünf Schulen wird es zudem jede Woche eine fixe Lern-Coaching-Stunde geben, flexible Stundenplangestaltung soll fächerübergreifenden Unterricht, Workshops und Praxistag möglich machen. "Unser Ziel ist es, dass es in den fünf Schulen künftig keine Risikoschüler mehr gibt", sagte Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl.

Wie viel Geld die IV für das Projekt in die Hand nimmt, wollten die Beteiligten nicht sagen. Es gehe darum, bei den Problemen anzusetzen, bevor die Jugendlichen in die Betriebe gehen, ergänzte der Wiener IV-Chef Wolfgang Hesoun. Deshalb soll der Unterricht nicht bei den Schülern aufhören - für Lehrer werden ebenfalls Seminare angeboten. Titel dieser Veranstaltungen: "Wirtschaftliches Denken". (fern, DER STANDARD, 6.11.2012)