Khartum/Riad - Der sudanesische Präsident Omar al-Bashir ist nach offiziellen Angaben am Montag zu einer "ärztlichen Untersuchung" nach Saudi-Arabien gereist. Die amtliche Nachrichtenagentur SUNA meldete unter Berufung auf eine Erklärung des Präsidentenbüros, der Staatschef werde sich wegen einer Halsinfektion untersuchen lassen. Er sei aber bei guter Gesundheit und führe seine Amtsgeschäfte weiter.

Im Oktober hatte Bashirs Pressesprecher Emad Sayed Ahmed Gerüchte dementiert, wonach der Präsident krank sei. Bashir habe sich während des Ramadans im Sommer lediglich einer "kleinen Operation" unterzogen, von der er sich erholt habe.

Die Reise nach Saudi-Arabien erfolgt zu einem Zeitpunkt, da die dortige Presse die Ankunft zweier iranischer Kriegsschiffe in der sudanesischen Hafenstadt Port Sudan scharf kritisiert hatte. Riad und Teheran haben seit Jahren angespannte Beziehungen.

Bashir wird wegen des Konflikts in der Region Darfur vom Internationalem Strafgerichtshof per internationalem Haftbefehl gesucht. Das Gericht wirft ihm Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Bashir war 1989 durch einen Militärputsch an die Macht gekommen. (APA, 5.11.2012)