Mehr als drei Jahre hat der britische Fotograf Martin Usborne an seiner Serie von Hundeporträts gearbeitet: Die Tiere sitzen in Autos - und warten. Die meisten blicken still in die Nacht hinaus, manche nutzen die Zeit für ein Nickerchen und einige sind einfach nur wütend. Die außergewöhnliche Serie "The Silence of Dogs in Cars" ist als Bildband im Kehrer Verlag erschienen.
Im Bild: Flo
Martin Usborne, Jahrgang 1973, konzentriert sich in seiner Arbeit auf Porträts von Menschen und Tieren.
Im Bild: Milo
Mit seinen geradezu filmischen Aufnahmen von eigentlich alltäglichen Situationen will der Fotograf Gefühle von Einsamkeit und Sehnsucht darstellen.
Im Bild: Bones
Die Bilder wirken wie Studien über Trennung: Auf der einen Ebene bezogen auf die Trennung zwischen Mensch und Tier, auf einer anderen Ebene auf die Trennung in uns selbst, zwischen unserem Alltags-Ich und den ursprünglicheren, animalischeren Anteilen. "Diese sperren wir normalerweise weg", sagt Usborne.
Im Bild: Prince
Die Motive sind sorgsam arrangiert. Manchmal müsse er 400 bis 500 Bilder machen bis das richtige dabei sei, berichtet Usborne.
Im Bild: Margaux
Eine unangenehme Kindheitserinnerung habe Usborne letztlich auf die Idee gebracht, die Tiere allein in Autos abzulichten.
Im Bild: Bolt
Schon in seinem letzten Bildband "My Name Is Moose: Modern Life through a Dog's Eyes" hat er im Vorjahr die Welt aus den Augen seines Zwergschnauzers betrachtet.
Im Bild: Bones
Moose hat zudem einen eigenen Blog, auf dem er über das abwechslungsreiche Leben eines Hundes in East London berichtet.
Im Bild: Congo
Hundeporträts haben in Großbritannien Tradition. Schon im 18. und 19. Jahrhundert wurden die Tiere von vielen Künstlern gemalt.
Im Bild: Peggy
Usbornes Blick auf die Welt durch Hundeaugen findet breite Resonanz: Bilder aus "The Silence of Dogs in Cars" wurden in Einzelausstellungen in London und Los Angeles ausgestellt.
Im Bild: Lula
Auch Magazine und Zeitungen wie "The New Yorker Photo Booth", "Burn Magazine", "Guardian" und "Independent" haben bereits seine Arbeiten publiziert. (Julia Schilly, derStandard.at, 6.11.2012)
Im Bild: Shep
Martin Usborne
The Silence of Dogs in Cars
Texte von Susan McHugh, Martin Usborne
96 Seiten, 52 Farbabbildungen, 39,90 Euro