Die Ergebnisse lassen aufhorchen: Die Mehrzahl der jungen Erwachsenen in Deutschland weist mindestens einen der Risikofaktoren Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel auf - zumindest bezogen auf eine aktuelle Studie der Deutschen Sporthochschule Köln mit 8.000 Probanden, die am vergangenen Freitag im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht wurde.

Danach liegt lediglich bei einer Minderheit der erwachsenen Studienteilnehmer kein Risikofaktor vor. Das Problem: Bereits das Vorliegen von nur einem der untersuchten Risikofaktoren ist mit deutlichen Leistungsverlusten verbunden, die sich mit jedem hinzutretenden Risikomerkmal weiter verstärken. Die Ergebnisse belegen, dass ungesunde Alltagsgewohnheiten schon nach kurzer "Einwirkzeit" zu beträchtlichen Leistungseinbußen führen: Etwa die Hälfte der 24- bis 25-Jährigen erreicht nicht das Leistungsniveau der 14- bis 15-Jährigen.

Erhöhtes Krankheits- und Ausfallrisiko

Leistungsfähigkeit und Gesundheit der jungen Generation haben nicht nur individuelle Auswirkungen auf die persönliche Zukunft sondern auch weitreichende gesamtgesellschaftliche Konsequenzen. Die Forschungsgruppe Leistungsepidemiologie um Dieter Leyk kommt im Rahmen der Studie "Fit-fürs-Leben" zu besorgniserregenden Ergebnissen: Ungesunder Lebensstil kann schon frühzeitig und vor Auftreten chronischer Erkrankungen zu beträchtlichen Leistungsverlusten führen. In der Studie wurde der Zusammenhang der Risikofaktoren Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel mit der körperliche Leistungsfähigkeit von über 8.000 Personen im Alter zwischen 10 bis 25 Jahren untersucht.

Dieter Leyk und seine Kollegen warnen vor weitreichenden Folgen: Ungesunde Lebensführung, abnehmende Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit von jungen Menschen werden zu eingeschränkter Arbeitsleistung, geminderter Erwerbsfähigkeit sowie erhöhtem Krankheits- und Ausfallsrisiko führen. Umso wichtiger wird es, bereits das junge Erwachsenenalter als "präventives Fenster" zu nutzen, um die Manifestation von chronischen Erkrankungen und damit auch negative wirtschaftliche Konsequenzen zu vermeiden. (red, derStandard.at, 5.11.2012)