Eisenstadt - Die Bürgermeister-Stichwahlen im Burgenland haben am Sonntag einige Bürgermeisterwechsel gebracht. In 13 Gemeinden wurden die Ortschefs gekürt, in sieben Kommunen kam es zu einem Wechsel. In Oberwart wanderte der Ortschef von der SPÖ zur ÖVP. Nach dem vorläufigen Endergebnis stellt die SPÖ künftig 86 der 171 Bürgermeister, die ÖVP kommt auf 78 Ortschefs. Über zwei Bürgermeistersessel verfügt die Liste Burgenland, fünf Gemeindestuben werden von Bürgerlisten verwaltet.

Der Wahlnachmittag hatte spannend begonnen. Nachdem zunächst in Ritzing die ÖVP den Ortschef behauptet hatte, unterlagen nacheinander in fünf ausgezählten Gemeinden amtierende Orftschefs ihren Herausforderern.

In weiterer Folge gelang es aber doch mehreren Bürgermeistern, sich im Amt zu behaupten. Insgesamt wechselten in sieben Orten der Bürgermeister bzw. die Bürgermeisterpartei.

Die SPÖ gewann am Stichwahlsonntag zwei Ortschefs dazu und verlor vier. Die ÖVP drehte drei Gemeinden um und musste im Gegenzug drei Bürgermeistersessel abgeben. Sozialdemokraten und Volkspartei behielten außerdem in jeweils drei Gemeinden ihren amtierenden Ortschef. In Großhöflein stellt künftig die Liste Burgenland (LBL) den Bürgermeister. In Lutzmannsburg eroberte die Aktive Dorfliste (ADL) den Ortschef.

"Verlust von Oberwart tut weh"

"Es sind lokale Wahlen mit lokalen Themen, mit unterschiedlichen Persönlichkeiten - in diese Richtung ist das Wahlergebnis zu interpretieren", lautete das Resümee von Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ).

"So, wie wir uns über Güssing gefreut haben, so weh tut der Verlust von Oberwart", meinte Niessl gegenüber der APA zum Abschneiden der SPÖ in der südburgenländischen Bezirkshauptstadt. Nun sei das Wahlergebnis zu analysieren und "die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen".

"Guter Tag für unsere Spitzenkandidaten"

"Heute ist ein guter Tag für unsere Spitzenkandidaten und damit für die ÖVP Burgenland", erklärte Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl in einer Aussendung. Die ÖVP habe ihre 79 Bürgermeister (die Volkspartei zählt auch den Listen-Ortschef von Rohr bei sich mit, Anm.) halten können, "uns trennen nur noch acht Bürgermeister von der SPÖ", so Steindl. Das Abschneiden in Oberwart ist für ihn "die Sensation dieser Gemeinderatswahl".

In den Gemeinderäten - die bereits am 7. Oktober gewählt wurden - ist die SPÖ burgenlandweit mit 1.511 Mandaten vertreten. Die ÖVP kommt auf 1.363 Sitze. Die Freiheitlichen halten 81 Mandate. Die Liste Burgenland zog mit 39 Mandataren in Gemeindestuben ein, die Grünen verfügen über 27 Mandate. Weitere 122 Sitze werden von Bürgerlisten besetzt. (APA, 4.11.2012)