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Opel belastet die GM-Bilanz, eine Kehrtwende sieht der amerikanische Autobauer erst 2015.

Foto: reuters/FRANCOIS LENOIR

Detroit/Rüsselsheim - Der angeschlagene Autobauer Opel streicht allein im laufenden Jahr rund 2.600 Stellen. Davon hätten seit Jahresbeginn bereits 2.300 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, teilte die Adam Opel AG mit. Der Stellenabbau sei durch freiwillige Abfindungs- und Vorruhestandsangebote sowie durch natürliche Fluktuation erfolgt.

Opel leidet unter massiven Überkapazitäten und verhandelt derzeit mit Arbeitnehmervertretern über weitere Maßnahmen zur Kostensenkung. So will die Geschäftsführung am Standort Bochum nach 2016 keine Autos mehr vom Band laufen lassen.

Kehrtwende in Europa 2015

Bis 2015 will Opel-Mutter General Motors (GM) die Kehrtwende im verlustträchtigen Europa-Geschäft schaffen. Die Gewinnschwelle werde Mitte des Jahrzehnts erreicht, erste Verbesserungen in den Ergebnissen bereits im nächsten Jahr, kündigte der amerikanische Autoabuer an. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns, vor allem in Europa", erklärte GM-Finanzchef Dan Ammann anlässlich der Vorlage der Bilanz.

Für das abgelaufene dritte Quartal wies GM indes einen höheren Konzerngewinn aus als erwartet. Allerdings sank der Ertrag dennoch um gut 14 Prozent auf 1,48 Milliarden  Dollar (1,14 Milliarden Euro). Der Umsatz legte um gut zwei Prozent auf 37,6 Milliarden  Dollar zu und damit ebenfalls stärker als von Experten erwartet.

Opel belastet GM-Bilanz

In Europa stieg der Verlust den Angaben nach auf 478 Millionen Dollar von 292 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum und damit nicht ganz so stark wie von Beobachtern befürchtet. Im Gesamtjahr erwartet GM allein für Europa einen Verlust zwischen 1,5 und 1,8 Milliarden Dollar. Die Marke Opel ist der Kernbestandteil des Europa-Geschäfts von GM. Seit Jahren belastet Opel die Bilanz des US-Konzerns, trotz zahlreicher Restrukturierungen und Stellenstreichungen. Der Rüsselsheimer Autobauer hat in den vergangenen zwölf Jahren etwa 16 Milliarden Dollar Verlust gemacht.

Die vorgelegten Zahlen wurden von Anlegern erfreut aufgenommen: GM-Aktien stiegen vorbörslich um knapp fünf Prozent. (APA, 31.10.2012)