Capsaicin, ist ein aus Chilibeeren gewonnenes Alkaloid, das auch zur Behandlung von peripheren neuropathischen Schmerzen eingesetzt wird.

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Wien - Die Behandlung von peripheren neuropathischen Schmerzen stellt insofern eine Herausforderung dar, da Betroffene auf eine Therapie oft nur schlecht ansprechen. Seit zwei Jahren wird in Österreich zur Behandlung ein Schmerzpflaster mit einem Gehalt von 8 Prozent Capsaicin (einem Chili-Inhaltsstoff) bei erwachsenen Patienten, die nicht zusätzlich an Diabetes erkrankt sind, eingesetzt. Allerdings sprechen nicht alle Patienten auf die Therapie mit dem Capsaicin-Schmerzpflaster gleich gut an.

Eine österreichische Studie mit Burkhard Gustorff vom Wiener Wilhelminenspital als Erstautor weist darauf hin, dass eine sensorische Testung bereits vor dem Einsatz des Pflasters zeigt, ob die Therapie erfolgreich sein wird.

Responder vs. Non-Responder

Für die Studie wurden Patienten, die eine Therapie mit dem Schmerzpflaster erhielten, je nach Behandlungserfolg in zwei Gruppen - bestehend aus Responder und Non-Responder - eingeteilt. Es konnte beobachtet werden, dass die Responder im Schnitt bereits länger an peripheren neuropathischen Schmerzen litten, als die Non-Responder (6,94 vs. 3,65 Jahre). Die Studienteilnehmer in den beiden Gruppen wiesen in der vom Schmerz betroffenen Körperregion auch unterschiedliche Wahrnehmungsschwellen für Hitze und Kälte auf als an nicht betroffenen Körperregionen.

Die Responder hatten in der betroffenen Region eine niedrigere Wahrnehmungsschwelle für Druckschmerzen als an anderen Körperstellen. Die Non-Responder zeigten hingegen eine wesentlich schlechtere Allodynie (Schmerzempfindung durch Reize, die normalerweise keine Schmerzen auslösen). "Demnach könnte ein sensorischer Test, der vor Anwendung des Schmerzpflasters durchgeführt wird, Auskunft über den Behandlungserfolg geben", lautet das Fazit der Studienautoren. (red, derStandard.at, 31.10.2012)