In die Fotofalle getappt: Beinahe schon eine europäische Großkatze.

Foto: WWF

Wien - Eine seltene Sichtung meldet der WWF: Im Kaukasus, genauer gesagt in der autonomen aserbaidschanischen Republik Nachitschewan, ist ein Kaukasusleopardenweibchen in eine Fotofalle getappt. Bei der auch Persischer Leopard (Panthera pardus saxicolor) genannten Spezies handelt es sich um eine stark gefährdete Unterart des Leoparden, die heute vor allem noch im Iran vorkommt, wo es noch einige hundert Tiere geben dürfte. Charakteristisch für diese relativ großwüchsige Unterart ist ein helles Fell mit großen Flecken.

Die Angaben zu den Populationszahlen schwanken - im gesamten Kaukasusgebiet soll es nur noch 40 bis 60 wild lebende Individuen geben. Umso erfreuter waren die Reaktionen auf die jüngste Sichtung: Seit mehreren Jahren war der Leopard in der Gegend nicht mehr gesichtet worden. "Das ist eine kleine Sensation", freut sich Aurel Heidelberg, Kaukasus-Referent beim WWF. "Unser Einsatz zahlt sich aus. Dieser Erfolg gibt uns Hoffnung, dass der Leopard langfristig den Sprung zurück nach Europa schaffen wird." Während der Eiszeit waren Leoparden noch in weiten Teilen Europas verbreitet.

Wilderei und die Zerstörung von Lebensraum haben den Kaukausleoparden an den Rand der Ausrottung gebracht. Entschiedene Schutzbemühungen leiteten nach Angaben des WWF indessen einen Wandel ein: "Wir konnten dazu beitragen, dass über 50.000 Hektar Leoparden-Lebensraum im Südkaukasus zusätzlich unter Schutz gestellt wurden", sagt Heidelberg. Außerdem wurden die neu entstandenen und vergrößerten Schutzgebiete für eine effizientere Überwachung ausgerüstet und die lokale Bevölkerung für den Leopardenschutz sensibilisiert. Heidelberg abschließend: "Mit ein bisschen Glück findet der Leopard bald auch wieder in Europa ein Zuhause." (red, derStandard.at, 31. 10. 2012)