Das Weiterleben der Ruth Klüger

Es ist eine Sache, den Holocaust überlebt zu haben. Die andere ist, danach zu fragen, wie sich dieses Leben nach dem Überleben gestaltet hat und welche Spuren die Erfahrungen von Verfolgung und Todesbedrohung im Leben einer Überlebenden hinterlassen haben. Die Journalistin und Regisseurin Renata Schmidtkunz zeichnete rund um diese Fragen ein Porträt der aus Wien stammenden amerikanischen Literaturwissenschaftlerin Ruth Klüger. 

Am Mittwoch, 7. November (18.00 Uhr), ist "Das Weiterleben der Ruth Klüger" in Anwesenheit von Ruth Klüger und Renata Schmidtkunz in Linz zu sehen. 

Ort: Moviemento, OK Platz 1, 4020 Linz

Foto: Das Weiterleben der Ruth Klüger/Navigator Film, Avner Shahaf

Empowerment als Verhandlungsraum

In welchen Strukturen und Räumen verhandeln künstlerische und wissenschaftliche Projekte Empowerment? Was ist gemeint und was ist tatsächlich erreichbar, wenn von Aktivierung, Intervention oder von der direkten Beteiligung von AdressatInnen gesprochen wird?

Forba und die Universität für angewandte Kunst Wien haben sich Themen aus der Arbeitswelt als inhaltlichen Rahmen von "deconstruct" gesteckt: Abläufe in bestimmten Berufen und Organisationen, Community-Arbeit bis hin zur "Un-sicherheit und Un-sichtbarkeit" von Arbeits- und Lebensbedingungen. Die Ausstellung zeigt an exemplarisch ausgewählten, interdisziplinär beforschten und künstlerisch realisierten Projekten die Gemeinsamkeiten und Unterschiede, das Gelingen und Scheitern von ambitionierter sozialwissenschaftlicher und künstlerischer Praxis. 

Termine jeweils um 19.00 Uhr:

  • 6. November: Lessons Learned, Praktiken des Empowerment im Verhandlungsraum zwischen Kunst, Wissenschaft und Arbeit - Die Projektgruppe im Gespräch
  • 7. November: Community Arbeit - Empowerment in Sozial-, Jugend-Grätzl und Betriebsratsarbeit
  • 8. November: Streifzüge zu Inseln der Utopie - Social Design
  • 9. November: Construct - Kunst und Forschung in Arbeit - Finissage

Die Ausstellung ist täglich von 14 bis 21 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen.

Ort: Ausstellungszentrum der Universität für angewandte Kunst, Heiligenkreuzer Hof Sala Terrena, Eingang Schönlaterngasse 5 oder Grashofgasse 3, 1010 Wien

Links:

Foto: deConstruct/Empowerment als Verhandlungsraum in Kunst, Wissenschaft und Arbeit

Benefiz von und für die Initiative Minderheiten

Der Verein Initiative Minderheiten lädt zum sechsten Mal zum Benefiz-Abend. Am 17. November konzertieren im OST-Klub vier Bands sowie DJs. Ab 21 Uhr können sich Besucher_innen über die Klänge von EsRaP, Maja Osojnik Band, Mika Vember & Martti Winkler und Moša Šišic & the Gipsy Express erfreuen. Auf dem 2nd Floor legen mäxmara und vina yun & sissyboy (Club Fiorucci) auf.

Im Vorverkauf kostet der Eintritt 7 Euro, an der Abendkasse 9 Euro. 

Ort: OST-Klub am Schwarnzenbergplatz, Eingang Schwindgasse 1, 1040 Wien

Links:

Initiative Minderheiten

Kartenvorverkauf: Jugendinfo Wien

Foto: Initiative Minderheiten

Eine Entführung, ein tödliches Missverständnis und eine unmögliche Liebesgeschichte

Der Physiker Sebastian wird durch das Verschwinden seines Sohnes Opfer der eigenen Theorie und findet weder bei Maike, seiner Frau, noch bei seinem Freund Oskar Zuflucht. Als dann auch noch Kommissar Schilf mit Kollegin Rita Ermittlungen in einem mysteriösen Mordfall aufnimmt, beginnt für alle ein Wettlauf gegen Zeit, Raum und Quantenmechanik.

Die Vorlage für dieses Theaterstück bietet der Roman "Schilf" von Juli Zeh. Die Bühnenfassung zu "Schilf" entstammt den Federn von Bettina Bruinier und Katja Friedrich. Unter der Regie von Esther Muschol kann derzeit die österreichische Erstaufführung im Kosmos Theater (Das Theater mit Gender) gesehen werden. 

Das Theaterstück ist bis 17.11. jeweils Mittwoch und Samstag um 20.00 Uhr zu sehen. 

Ort: Kosmos Theater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Kosmos Theater/Bettina Frenzel

Eingetragene Partnerinnen

Die Innsbrucker Juristin Caroline Voithofer skizziert am 6. November ab 19.30 Uhr in einem Vortrag die wesentlichen rechtlichen Bestimmungen, die die eingetragene Partnerinnenschaft ausmachen. Nach dem Vortrag werden die brennendsten Fragen beantwortet und diskutiert.

"Eingetragene Partnerinnenschaft: Der Rechtsrahmen im gesellschaftlichen Kontext" findet im Autonomen Frauen Lesben Zentrum Innsbruck (Liebeneggstraße 15, 6020 Innsbruck) statt.

Screenshot: Autonomes Frauen Lesben Zentrum Innsbruck

ungewöhnlich gewöhnlich

Die Chefredakteurin der Zeitschrift "Welt der Frau", Christine Haiden, hat sich für ihr neuestes Buch "ungewöhnlich gewöhnlich" auf die Spur von weiblichen Lebensgeschichten gemacht. 17 Frauen hat sie über die Schulter geschaut und ermutigt, ihren Lebensweg zu schildern. Diese seien selten einfach, aber immer einzigartig gewesen, heißt es in der Aussendung.

Am 13. November (19.00 Uhr) wird Christine Haiden aus ihrem Buch lesen. Die Veranstaltung des Frauenforum Salzkammergut wird umrahmt von der Sängerin und Komponistin Michaela Schausberger. Karten können via Email oder telefonisch (06133/4136) reserviert werden.

Ort: Frauenforum Salzkammergut, Soleweg 7/3, 4802 Ebensee

Foto: Andreas Röbl

Erste queere migrantische Filmtage

Im legendären Wiener Kino Schikaneder unter dem Ehrenschutz von Nationalratsabgeordneter Alev Korun und Frauenstadträtin Sandra Frauenberger gibt es von 6. bis 9. November die ersten queeren migrantischen Filmtage in Wien. Am Eröffnungsabend wird der Film "Sascha" in Anwesenheit des Regisseurs Dennis Todorovic und des Hauptdarstellers Sasa Kekez gezeigt, der für seine Darstellung des Lebens eines jungen queeren Migranten im Rahmen der Filmtage auch ausgezeichnet wird. Ein weiteres Highlight ist die Vorstellung des Dokumentarfilms "Yes We Are": Intime Einblicke in die polnische Lesbenbewegung mit anschließender Diskussion mit der Regisseurin Magda Wystub.

Das vollständige Programm des Filmvestivals ist auf der Homepage des Vereins zur Integration und Förderung homosexueller Migrant_innen (MiGaY) zu sehen.

Links:

MiGaY

Schikaneder (Margaretenstraße 24, 1040 Wien)

Foto: MiGaY

Der lange Arm der Kaiserin

"Kaiserin" Maria Theresia verfügte in ihrem Gesamtwerk Constitutio Criminalis Maria Theresiana, dass Frauen, die in großer Not ihre Schwangerschaft abbrachen, hingerichtet wurden. Die mariatheresianischen Restriktionen drangsalierten über zweihundert Jahre lang die Frauen in Europa. Die Frage steht im Raum: Greift der lange Arm der Kaiserin noch immer nach uns? Das Ende des Films gibt eine klare Antwort.

Susanne Rieglers Dokumentarfilm zur Geschichte der Abtreibung in Österreich wird gezeigt:

  • Am Freitag, 16. November, 20 Uhr, Breitenseer Lichtspiele, Breitenseer Straße 21, 1140 Wien - Karten unter 0676/3340569 erhältlich
  • Am Samstag, 24. November, 15.30 Uhr im Kesselhauskino Krems, Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30, 3500 Krems

Links: Der Lange Arm der Kaiserin, dieStandard.at: Nicht nur die Scham ist geblieben

Foto: Filmstill Der lange Arm der Kaiserin/Riegler

Lesbische Filmtage in Graz

Der Winter naht und mit ihm die lesbischen.film.tage graz 2012. Vom 14. - 17. November dreht sich im Grazer Rechbauer Kino wieder alles um lesbische und auch schwule Lebensentwürfe - zwischen Vielfalt und Differenz. Die sechste Auflage von le.f.t widmet sich in diesem Jahr der Sichtbarmachung lesbischer Lebensentwürfe, dem was sie eint und was sie einzigartig macht. 50-jährige Baby Dykes, postheterosexuelle Drag Kings, Unberührte, Spätberufene, Sandkastenlesben, Bühnenbutches sowie Lisa Normallesbe. Sie alle kommen zu Wort und erzählen ihre individuellen Lebensgeschichten, aber auch vom großen Ganzen. Wir folgen ihren Fährten nach Polen, England und Amerika.

Auf der Homepage von le.f.t ist das vollständige Programm zu finden sowie Kartenreservierungen ab dem 1. November möglich.

Link

Filmzentrum Rechbauerkino (Rechbauerstraße 6, 8010 Graz)

Foto: lesbische Filmtage Graz 2012

...Kick Ass!

Der Verein Comot bietet für Mädchen, Frauen, Inter*- und Transgender* Selbstbehauptung und -Verteidigung an! Der Verein Comot verfolgt laut Selbstbeschreibung einen antidiskriminatorischen Grundsatz im Sinne eines intersektionalen Verständnisses.

Kick Ass-Termine: 15.11., 22.11., 29.11., und 6.12. jeweils von 18 bis 20 Uhr

Ort: Fasangasse 25/2, 1030 Wien

Info und Anmeldung HIER.

Link

Comot

Foto: comot. bewegungskulturen & soziale arbeit

Grrrls Night Out Volume VII

Die Herbstausgabe der Grrrls Night Out findet erstmals in zwei Locations statt. Im Forum Stadtpark wird eine Gender Bender Performance samt Konzert zu erleben sein. Zu sehen sind Supernachmittag, zu hören Mayr, Norah Noizzze & Band. Danach wird im Parkhouse, also gleich nebenan, DJane EOS mit treibendem Techno, Tech- und Deephouse aufwarten. Der Outlook von Grrrls wird vom österreichisch-slowenischen Handwerkerinnen- und Designerinnenteam Die Töchter umgesetzt.

Wann: Samstag, 10. November, ab 21 Uhr bzw. 23 Uhr

Wo: Forum Stadtpark (Stadtpark 1, 8010 Graz) und Parkhouse (Stadtpark 2, 8010 Graz)

Foto: Supernachmittag/grrrls night out

Ausstellung: "Vienna's Shooting Girls - Jüdische Fotografinnen aus Wien"

Am 22. Oktober eröffnet das Jüdische Museum Wien die neue Ausstellung "Vienna's Shooting Girls - Jüdische Fotografinnen aus Wien". Vor 1938 war der Großteil aller Fotostudios in Wien in weiblicher, jüdischer Hand. Die Ausstellung geht den Gründen dafür nach und macht ein großes Kapitel jüdischer Wiener Frauengeschichte wieder zugänglich.

Eine Auswahl an Arbeiten von rund 40 Wiener jüdischen Fotografinnen, darunter Madame d’Ora, Trude Fleischmann, aber auch kaum noch bekannte Frauen wie Edith Tudor Hart, Hilde Zipper-Strnad oder Claire Beck, bietet ein repräsentatives Bild der Geschichte der österreichischen Fotografie in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.

23. Oktober 2012 bis 3. März 2013
Jüdisches Museum Wien
Dorotheergasse 11, 1010 Wien

Link: Jüdisches Museum

Foto: Jüdisches Museum/Trude Fleischmann

Flüsterzweieck

Schalten Sie Ihren Fernseher aus und kommen Sie zu Flüsterzweieck! Hier sehen Sie Ähnliches, aber verkehrt. Flüsterzweieck beschäftigen sich nämlich endlich mit allen Themen, die uns immer schon so interessiert haben: Romantik, Abenteuer, Horror, Spannung, Esel, Skulpturen, Action und Liebe.

Flüsterzweieck ist ein junges Theaterkabarett-Duo aus Wien von und mit Antonia Stabinger und Ulrike Haidacher, inszeniert von Katrin Hammerl, das sich mit subtilem Humor und in absurden Szenen mit von Medien transportierten Klischees auseinandersetzt. Das zweite Programm "WIE IM FILM nur ohne walter" läuft derzeit erfolgreich auf den Kleinkunstbühnen Österreichs und Süddeutschlands.

Seit September 2012 ist Flüsterzweieck auch regelmäßig mit einer Serie auf FM4 zu hören.

"WIE IM FILM nur ohne walter"

Wien-Termine:
20.11.2012, 19:00 Bücherei Penzing, Wien
23.11.2012, 22:00 Kabarett Niedermair, Wien
14.12.2012, 22:00 Kabarett Niedermair Wien

weitere Termine in Österreich:
12.11.2012 Kulturzentrum Hof, Linz
15.11.2012 VAZ Feldbach, Stmk

Link: Flüsterzweieck

Foto: Flüsterzweieck/Pia Clodi

Männer und andere Irrtümer

Chris Lohner lädt zu ihrem Solo für eine Frau ins Stadttheater Walfischgasse

"Männer und andere Irrtümer" nach dem Erfolgsstück der beiden französischen Autorinnen nach dem Stück von Michèle Bernier & Marie-Pascale Osterriet ist das weibliche Gegenstück, die Retourkutsche zum Bühnenrenner "Caveman".

Vorstellungen: 6., 14. November; 5. Dezember, jeweils 20 Uhr.

Link: Stadttheater Walfischgasse, Walfischgasse 4, 1010 Wien

Foto: Inge Prader

Geschlechterpolitik und Kunstbetrieb

Zunehmend prekäre Arbeitsverhältnisse und knapper werdende Ressourcen geben Anlass zur These, dass sich Ungleichheitsstrukturen wieder zu verstärken beginnen. Parallel dazu manifestiert sich in der Forschung jüngst großes Interesse an der Aufarbeitung von Geschlechterdifferenzen im Kunstbetrieb der Gegenwart sowie in der jüngeren Kunstgeschichte.

In der Vortragsreihe soll daher zum einen die Geschlechterpolitik im Kunstsystem ausgehend von der aktuellen Situation hinterfragt werden. Welche Rolle spiel(t)en die Kategorie "Gender" und geschlechtsbedingte Machtverhältnisse beim Produzieren, Sammeln, Ausstellen, Rezipieren und Vermitteln von Kunst? Welche Entwicklungslinien und Rollbacks sind hier festzumachen?

Für das Wintersemester sind an der Universität für angewandte Kunst folgende Vorträge, jeweils um 18 Uhr, geplant: 

  • 14. November, Katja Zigerlig: Art, Sex & Money: Gender Inequity in the Contemporary Art Market.
  • 12. Dezember, Dagmar Fink und Katja Wiederspahn: Queere Weiblichkeiten und Kino. Übersetzungen von Geschlecht und Sexualität.
  • 16. Jänner 2013, Tamara Zlobina: Feminist Art, Patriarchal Regime, and Postcolonial Gaze on the EU-Border.

Link zu weiteren Informationen Gender - die.angewandte

Foto: gender_die.angewandte

Die tollkühnen Frauen

Eine Ausstellung über Luftakrobatinnen, Raubtierdompteusen, Kunstreiterinnen, Seiltänzerinnen, Muskelfrauen, Trapezkünstlerinnen, Gladiatorinnen, Jongleurinnen und Zirkusdirektorinnen zeigt das Frauenmuseum Hittisau bis Jänner 2013.

In der Arbeits- und Berufswelt des Zirkus waren Frauen und Mädchen von Beginn an integriert. Ihnen standen alle Positionen in der Zirkushierarchie offen. Sie konnten eigenständig arbeiten und teilweise sehr gut verdienen, um die Welt reisen und erprobten alternative Lebens- und Liebesmodelle jenseits der normativen Geschlechterrollen von Ehefrau, Mutter, Hausfrau. Etliche der "großen Nummern" verzichteten auf Heirat und Mutterschaft und lebten in "wilder Ehe" oder in lesbischen Liebesbeziehungen. Andererseits war der Zirkus ein Ort strenger Hierarchien und Regeln, denen sich alle MitarbeiterInnen unterwerfen mussten.

Das Frauenmuseum widmet sich in dieser von der Künstlerin Raja Schwahn-Reichmann gestalteten Eigenproduktion den Biografien vieler dieser Frauen, zeigt ihren Glanz und ihre Selbstbestimmtheit, geht aber auch Fragen von Ausgrenzung, Ausbeutung und unzureichender Altersabsicherung nach.

Link: Frauenmuseum Hittisau, Platz 501, 6952 Hittisau

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Tilly Bébé alias Mathilde Rupp, der Backfisch im Löwenkäfig (1879-1932)/Bundesarchiv Berlin/Frauenmuseum Hittisau