André Heller und Dirk Stermann sinnieren über den Tod und das eigene Grab.

Foto: ORF/Suzy Stöckl

Wien - Der Tod muss, wie man landläufig weiß, ein Wiener sein. Nur konsequent also vom ORF, dass er zu Allerheiligen dem Deutschen Dirk Stermann Nachhilfe von einem Vollblutwiener verordnet. Mit André Heller wird er in "Grabgeschichten" (Regie: Lukas Sturm) auf den Hietzinger Friedhof geschickt.

Der in Hietzing gebürtige Heller führt seinen geduldigen Zuhörer über den Friedhof mit all seinen berühmten Toten wie durch ein Familienalbum. An jeder Ecke weiß er eine Anekdote zu erzählen. Etwa, wie er selbst als "rachitisches Knochenbukett" den angetrunkenen Qualtinger aus einem leeren Grab zerren musste, in das dieser gefallen war. "Der Torberg" hätte sich ja nicht die Hosen schmutzig machen wollen.

Dem Anlass entsprechend ist die Gräbertour eine ruhige, nachdenkliche. Man schlendert durch den Friedhof, sinniert über den Tod und das eigene Grab ("Ich glaub schon, dass ich ein Ehrengrab kriegen würde"). Und kriegt bei aller Besinnlichkeit doch noch den einen oder anderen politischen Seitenhieb unter: "Es sei denn, es gibt dann schon eine FPÖ-Regierung. Dann gibt's nur ein Mistsackerl. Ein Sackerl fürs Gackerl." (hein, DER STANDARD, 31.10./1.11.2012) )