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Das Schweinderl dick, die Zinsen mager.

Wien - Für täglich fällige Sparbücher gibt es im Schnitt nur rund 0,125 Prozent Zinsen. Etwas höhere Zinsen können Sparer bei Direktbanken oder mit Sparcards lukrieren. Für ein "gesperrtes" Sparbuch belaufen sich die Zinsen je nach Laufzeit und Betrag auf bis zu 3,07 Prozent, geht aus einer  Erhebung der Arbeiterkammer (AK) bei 28 Banken in Wien hervor. Zum Vergleich: Die Teuerung lag im September im Jahresvergleich bei 2,7 Prozent.

Die AK fordert eine Anhebung der Sparbuchzinsen für täglich abhebbares Geld und verweist auf Daten der Österreichische Nationalbank (OeNB), nachdem die Zinsen bei Spareinlagen (Neugeschäft) viel stärker gesunken seien als bei Kreditzinsen (Neugeschäft). Die Bandbreite für täglich fällige Sparbücher reicht von 0,0625 Prozent (Bawag  P.S.K.) bis 2,1 Prozent (direktanlage.at, Mindesteinlage 5.000 Euro). Konsumenten sollten bei Direktbanken darauf achten, ob es Aktionszinsen sind, betonte AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic. "Sie gelten nur kurz und/oder sind an Bedingungen geknüpft, etwa an Mindesteinlagen."

Große Zinsunterschiede

Bei Sparcards dürfen Sparer derzeit im Schnitt mit 0,25 Prozent Zinsen rechen. Bei Sparkonten sind die Einlagen täglich abhebbar, es können aber keine Zahlungen getätigt werden. Die Zinsen belaufen sich laut AK auf 0,125 Prozent (u.a. UniCredit Bank Austria, ErfolgsCard) bis 0,5 Prozent (Bawag PSK, ZinsvorteilsCard) aus. Kontoschließungs-, Kontoführungs- oder Kartengebühren bei den Sparcards können den Zinsertrag "ziemlich auffressen", warnt die AK-Konsumentenschützerin.

Auch bei Kapitalsparbüchern und Festgeld werden große Zinsunterschiede sichtbar: Für ein 12-monatiges Kapitalsparbuch gibt es Zinsen von 0,5 (Bank Winter) bis 1,75 Prozent (u.a. Deniz Bank Online-Festgeld/Sparbuch), für 36 Monate 0,5 Prozent (Bank Winter) bis 2,5 Prozent (Deniz Bank Online-Festgeld/Sparbuch) und für 60 Monate bis zu 3,07 Prozent (Autobank Termineinlage).

Die Arbeiterkammer wünscht sich generell eine bessere Kundeninformation. Den Sparern sollte ein Produktinformationsblatt ausgehändigt werden, aus dem Ertrag, Kosten (zb. für Sparbuchschließung), Risiko, Laufzeit und Zinsberechnung ersichtlich sind. "Wer sein Sparbuch auflöst, dem können bis zu 7 Euro Schließungsspesen verrechnet werden", kritisierte die AK-Konsumentenschützerin. Von 16 Banken verrechnen fünf Institute keine Spesen bei der Schließung des Sparbuches. (APA, 30.10.2012)