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Berlusconi droht, die Börse in Mailand zeigt sich verschnupft.

Foto: Reuters/Alessandro Garofalo

Mailand - Die Angst vor einem Sturz der italienischen Regierung hat den Mailänder Aktienmarkt  ins Minus gedrückt. Der Leitindex fiel um 1,8 Prozent und damit stärker als die meisten anderen Indizes in Europa. Die Rendite der zehnjährigen italienischen Staatspapiere lag mit 4,982 Prozent leicht höher als im Freitagsgeschäft.

Der ehemalige Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte am Wochenende erklärt, sein Mitte-Rechts-Block werde angesichts der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung des Landes in den kommenden Tagen entscheiden, ob Regierungschef Mario Monti das Vertrauen entzogen werde. "Die Unsicherheit kommt zurück", sagte ein Aktienhändler in Mailand. Sollte Monti das Vertrauen verlieren, dürfte es nicht lange dauern, bis Italien wieder ins Visier der Investoren gerate.

Monti hatte im November vergangenen Jahres das Ruder als Ministerpräsident übernommen, nachdem Berlusconi wegen der hohen Staatsverschuldung immer stärker unter Druck geraten war. Die Renditen der zehnjährigen Staatspapiere, die zeitweise 7,5 Prozent erreicht hatten, sind seitdem wieder deutlich nach unten gegangen.

Monti steht einer Übergangsregierung von Technokraten vor, die nicht vom Volk gewählt ist. Sie wird von den Blöcken Mitte-Rechts, Mitte-Links und dem Zentrum gestützt. Sollte Monti die Unterstützung des gesamten Mitte-Rechts-Blocks verlieren, stünde er vor dem Rücktritt. (APA/Reuters, 29.10.2012)