Damaskus/Beirut/Istanbul - Trotz der vereinbarten Waffenruhe geht das Blutvergießen in Syrien auch am Samstag weiter. Bei landesweiten Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen sind nach Oppositionsangaben 20 Menschen getötet worden. Gegen die eigentlich seit Freitagfrüh geltende viertägige Feuerpause wurde nach Erkenntnissen syrischer Aktivisten 220 Mal verstoßen. Auch zwischen Arabern und Kurden kam es zu Gewalt.

Oppositionelle aus Aleppo berichteten von stundenlangen bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Rebellen und Kurden. Auslöser soll der Versuch von Regime-Gegnern gewesen sein, in den kurdisch-christlichen Stadtteil Ashrafijeh einzudringen. Damit hätten sie gegen eine Vereinbarung mit den Kurden und den Christen der Stadt verstoßen, die sich bislang aus den Gefechten herausgehalten haben. Den Berichten zufolge kamen 19 Rebellen und 10 Kurden ums Leben.

Die Kurden werfen vor allem der radikal-islamischen Al-Nusra-Front vor, den Bürgerkrieg nun auch in die neutralen Bezirke tragen zu wollen. Kurden und Christen gehören zu den Minderheiten in Syrien. Nur wenige Christen stehen aufseiten der Opposition. Unter den Kurden gibt es Anhänger wie Gegner des Regimes. (APA, 27.10.2012)