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Bei der Jugendarbeitslosigkeit herrschen große Unterschiede zwischen den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten.

London/Dublin - Steigende Jugendarbeitslosigkeit wird für EU-Länder immer mehr zum sozialen, aber auch finanziellen Problem. Der wirtschaftliche Verlust durch junge Menschen, die weder eine Arbeit haben noch in Ausbildung sind, habe 2011 bei schätzungsweise 153 Milliarden Euro gelegen, teilte die Europäische Behörde Eurofound mit.

Derzeit seien EU-weit 14 Millionen junge Leute zwischen 15 und 29 Jahren arbeitslos und ohne Ausbildung. Zwischen den Ländern gebe es zudem enorme Unterschiede, besonders stark betroffen seien etwa Bulgarien, Ungarn, Irland, Italien, Spanien, Litauen und Polen.

"Junge Menschen in Europa sind von der Rezession besonders stark betroffen", heißt es von Eurofound. "Sie brauchen eine gute, stabile und nachhaltige Beschäftigung. Das beinhaltet auch, sie mit Qualifikationen auszustatten, die ihre erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt garantieren."

Enormer Anstieg seit Beginn der Wirtschaftskrise

Der Studie zufolge waren im Jahr 2011 EU-weit nur 33,6 Prozent der jungen Menschen in einer Beschäftigung - laut Eurofound die niedrigste Zahl, die es je gab. Alarmierend sei aber nicht nur die hohe Zahl an sich, sondern auch der enorme Anstieg seit Beginn der Wirtschaftskrise.

Beunruhigend seien zudem die großen Unterschiede zwischen den EU-Mitgliedsstaaten. Während in den Niederlanden und Luxemburg nur rund 7 Prozent der jungen Leute ohne Beschäftigung und Ausbildung seien, seien es in Bulgarien, Griechenland, Irland, Italien, Rumänien und Spanien 17 Prozent.

Hinzu kommen laut Eurofound die nicht abschätzbaren Kosten, die durch die Entfremdung dieser jungen Menschen von der Gesellschaft entstehen. "Junge Menschen ohne Beschäftigung oder Ausbildung sind stärker in Gefahr, sich politisch und gesellschaftlich zu entfremden", heißt es in dem Bericht.

So sei das Interesse an politischem und sozialem Engagement deutlich geringer als bei Gleichaltrigen, die einen Job hätten. Allerdings gebe es auch hier länderspezifische Unterschiede: Während das politische Interesse unter den Betroffenen in etwa in Mittel- und Osteuropäischen Ländern geringer sei, sei es in Südeuropa größer. (APA, 24.10.2012)