Budapest - Unter großem Polizeiaufgebot haben am Dienstag im Rahmen des Nationalfeiertages zum Gedenken an die Revolution von 1956 in Budapest Großdemonstrationen begonnen. Hunderttausende Bürger nahmen an den verschiedenen Veranstaltungen teil.

Am "Friedensmarsch" der Anhänger des rechtskonservativen Premiers Viktor Orban nahmen auch Sympathisanten aus Polen teil. Sprüche auf Transparenten ließen Orban und seine Regierung hochleben. Der Marsch, an dem laut Ungarischer Nachrichtenagentur MTI 150.000 Menschen teilnahmen, endet auf dem Kossuth-Platz vor dem Parlament, wo der Premier eine Rede halten sollte.

Zeitgleich folgten mehr als 100.000 Menschen dem Aufruf der außerparlamentarischen Oppositionsbewegungen MILLA ("Eine Million für die Pressefreiheit") und der übergewerkschaftlichen Szolidaritas zu einer Großkundgebung an den Pester Brückenkopf der Elisabeth-Brücke, wie das Klubradio berichtzete. Mit Spannung erwartet wird hier eine Rede von Ex-Premier Gordon Bajnai (2009-2010), der laut Medienberichten auf den Zusammenschluß der Zivilorganisationen drängen wird. Damit wolle Bajnai versuchen, die Grundlagen für die Abwahl des rechtskonservativen Premiers Viktor Orban zu schaffen. Ex-Premier Ferenc Gyurcsany, Vorsitzender der opppositionellen Demokratischen Koalition (DK), betonte auf der Kundgebung seiner Partei am Dienstag, Bajnai solle der gemeinsame Spitzenkandidat der Opposition bei den Parlamentswahlen 2014 sein. (APA, 23.10.2012)