Die Viennale quartiert ihre Festivalzentrale heuer im ehemaligen Postgebäude in der Dominikanerbastei ein. Traditionell dient der cineastische Stützpunkt auch als Austragungsort für die festivalbegleitenden Partymaßnahmen.

Neben vielen Filmschaffenden, die sich als Discjockeys versuchen, zieht die Partyreihe ebenso prominente DJ-Namen mit sich, wie am Donnerstag, wenn die Spielstätte von Hans Nieswandt aufgewärmt wird. Der Kölner, der neben seinen Arbeiten mit Whirlpool Productions vor allem als launiger Buchautor über das Nachtgeschäft und seine Begleiterscheinungen verehrt wird, gibt sich mit dem New Yorker Nick Hook ein elektronisches Stelldichein, um der kinosesselbedingten Körperstarre ein wenig entgegenzuwirken.

Dafür bestens geeignet ist auch der Electro-Funk von Cid Rim vom Wiener Affine-Label, der dort morgen Abend ebenso zu hören sein wird. Zum großen Viennale-Kehraus am 7. November wird sich übrigens Mike Skinner alias The Streets mit einem DJ-Set die Ehre geben.

Es soll ja Menschen geben, die blindwütig alles rund ums New Yorker DFA-Records Label konsumieren. Diesen Leuten sei am Nationalfeiertag der Weg in die Pratersauna nahegelegt. Gavin Russom ist für das Label das, was Montgomery "Scotty" Scott einst für das Raumschiff Enterprise war - der Ingenieur, Techniker und Tüftler. Der Mann schraubt an Analog-Synthesizern wie andere an Golf-GTIs und hat für seine aufgemotzten Instrumente prominente Abnehmer wie James Murphy. Für dessen verblichenes LCD Soundsystem stand er auch als Tour-Tastenmann und Percussionist auf der Bühne. In der Pratersauna wird er mit einem DJ-Set gastieren. (lux, DER STANDARD, 24.10.2012)