Opel schickt ein vielversprechendes Cabriolet an den Start. Nichts weniger als ein idealer Image-Boost wider die Krise

Der Mitte der Nullerjahre ausgerufene Boom der kompakten Blechfalter währte nicht lange. Renault, Peugeot, Ford, VW und Opel nahmen damals Coupé-Cabriolets ins Programm. Mittlerweile haben sich die Reihen gelichtet, selbst der VW Eos verkauft sich heute eher bescheiden. Opel kickte bereits vor zwei Jahren den an sich tadellosen Astra Twintop aus dem Angebot. Klappe zu, Blechdach tot, lautete offensichtlich in Rüsselsheim das Fazit. Der neue Opel Cascada setzt wieder auf eine Stoffhaube und ein ansehnliches Äußeres - darauf lassen zumindest die ersten Bilder des Cabriolets schließen.

Foto: opel

4,70 Meter Länge sind für vier Passagiere angerichtet. Die Basis für den Auftritt liefert der aktuelle Astra, Komponenten des eine Etage höher angesiedelten Insignia sind ebenfalls stark vertreten. Verwindungssteifigkeit garantieren Opel zufolge zusätzliche Streben im Unterboden und verstärkte Schweller, Sicherheit versprechen Verstärkungen in den Türen sowie zwei Stahlstäbe, die im Fall eines Überschlags hinter den Rücksitzen herausschnellen. Etwas gemächlicher geht es das Stoffdach an: Die Verschlusszeit liegt bei 17 Sekunden, erlebbar bis Tempo 50.

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Das Wort "Premium" tritt in der Cascada-Presseaussendung in einer bislang nur von BMW bekannten Dichte auf. Ein Versprechen, das zahlreiche technische Spezereien (adaptives Fahrwerk und Lichtsystem, Abstandswarner, Spurassistent, Rückfahrkamera ...), vor allem aber die eigenständig gezeichnete Silhouette einlösen. Eine Art Rüsselsheimer Neo-Post-Bangle. Also nix Tennislehrer-Cabrio!

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Nämliches unterstreichen die zahlreichen Extras in der Optik- und Wohlfühlsektion. Sitze mit Podex-Kühlung als auch -Heizung und handgenähtes Leder am Instrumententräger stehen in der Extras-Liste, der Gurt wird per E-Butler gereicht. Drei Dachfarben können mit zehn Außenfarben kombiniert werden. Praxisrelevantes gibt es auch: Der Kofferraum nimmt zwischen 280 und 350 Liter, die Rücksitzlehnen lassen sich geteilt umlegen.

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Zu den Motorisierungen: Bei den Benzinern werken der 1,4-Liter-Turbo (120 und 140 PS) und ein völlig neuer 1,6-Liter-Direkteinspritzer-Turbo mit 170 PS (280 Nm Drehmoment im Overboost). Dieser als auch der vorerst einzige Dieselantrieb (165 PS) gehen alternativ zum 6-Gang-Handschalter mit einer 6-Gang-Automatik zusammen.

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Details zu den Fahrleistungen liegen noch nicht vor. Bei den Preisen verspricht Opel ein "sehr attraktives" Angebot. Gewiss ist nur eines: Start im Frühjahr 2013. (Stefan Schlögl, derStandard.at, 19.10.2012)

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