Hamburg - Herzinsuffizienz-Patienten, die darüber hinaus auch an einer Nierenschwäche leiden, haben eine deutlich schlechtere Krankheitsprognose als ihre Leidensgenossen mit funktionstüchtigen Nieren. Das zeigen Daten von sieben deutschen Kliniken, die auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und der Jahrestagung der Arbeitsgruppe Rhythmologie in Hamburg präsentiert wurden.

Verglichen wurden die Daten von 781 Patienten. Eine Gruppe litt nur an Herzinsuffizienz, die andere darüber hinaus an einer Niereninsuffizienz. "Die Mortalität in der Gruppe mit beeinträchtigter Nierenfunktion ist extrem hoch, nach einem Jahr sind ein Drittel der Patienten verstorben", berichtet Studienautor Peter Richter vom Klinikum Nürnberg Süd.

Eingeschränkte medikamentöse Therapieoptionen

Die nierengeschädigten Patienten mit Herzschwäche waren nicht nur deutlich älter (durchschnittlich 76 vs durchschnittlich 61 Jahre) und hatten häufiger eine höhergradige Herzinsuffizienz, sondern auch eine signifikant schlechtere Prognose: 34 Prozent versterben innerhalb eines Jahres, bei den Patienten, die "nur" an Herzschwäche litten, waren es nur 6,5 Prozent.

58 Prozent der niereninsuffizienten Herzinsuffizienz-Patienten mussten innerhalb eines Jahres stationär im Krankenhaus aufgenommen werden, in der Vergleichsgruppe waren es 39 Prozent.

Fazit der Autoren: "Die Ergebnisse des Registers unterstreichen die Bedeutung der Niereninsuffizienz für die Prognose bei Patienten mit Herzinsuffizienz. Dabei spielt möglicherweise auch die Einschränkung der medikamentösen Therapiemöglichkeiten in dieser Patientengruppe eine Rolle." (red, 19.10.2012)