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Max Brand, Pionier der elektronischen Musik, ist Namensgeber des neuen Ensembles.

Foto: Max- Brand-Archiv Langenzersdorf / Cech

"Ich möchte die Neue Musik aus dem Elfenbeinturm herausholen", sagt Komponist Richard Graf, der zu diesem Zweck die heuer in Krems zum dritten Mal stattfindenden Tage der Neuen Musik gegründet hat. Um sie vom akademischen zu einem sozialen Event zu machen, umrahmen nicht nur Vorträge, Podiumdiskussionen und Workshops die Konzerte.

Das Festival am Standort Krems lässt auch das Selbstverständnis der Neuen Musik auf jenes populärerer Formen treffen. 2010 mischten sich Jazz-Musiker unter die Komponisten, Instrumentalisten und Theoretiker, 2011 waren es Elektroniker. Heuer sind es Volksmusikanten.

Zum Beispiel jene von der Blasmusikkapelle: Die in Österreich tief verankerte Tradition könne auch für Komponisten und Komponistinnen Neuer Musik interessant sein, ist Graf überzeugt. Den volksmusikalischen Modernisierungsdrang, der sich da und dort schon in Interpretationen von Filmmusiken entlädt, kann durchaus auch an modernen Kompositionen erprobt werden. Also wurde ein Kompositionswettbwerb für Blasmusikkapellen veranstaltet. Das Finale findet am Sonntag zur Frühschoppenzeit unter dem Titel Neue Musi im Audi-Max der Donau-Uni Krems statt.

Samstagabend bekommt Niederösterreich ein eigenes Ensemble für Neue Musik. Das Gründungskonzert des nach dem Pionier elektronischer Musik benannten Max Brand Ensembles streift, ausgehend von Friedrich Cerha querfeldein durch eine Komponistenszene mit Niederösterreichbezug. Mit dabei sind Stücke von Michael Mantler, Bernd Richard Deutsch und Dirigent Christoph Cech. (pum, DER STANDARD, 19.10.2012)