Teheran/Jerusalem - Der Iran hat einen "Spiegel"-Bericht dementiert, wonach die Revolutionswächter vor dem Hintergrund des Atomstreits mit dem Westen einen absichtlichen Öltanker-Unfall im Persischen Golf planen. "Das ist Paranoia und völlig absurd", sagte am Donnerstag der Vize-Kommandant der Revolutionsgarden, Hossein Salami, laut Nachrichtenagentur FARS. "Die Revolutionswächter brauchen solche Szenarien nicht."

Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte berichtet, mit der geplanten Verunreinigung der Straße von Hormuz würden eine Sperrung der Schiffswege für die internationalen Öltanker und eine Bestrafung der Teheran feindlich gesinnten arabischen Anrainerstaaten beabsichtigt. Der Westen würde gezwungen, sich an einer großangelegten Säuberung der Gewässer zu beteiligen, und dafür womöglich auch die Sanktionen gegen den Iran aussetzen.

Zugleich betonte Salami laut halbamtlicher Nachrichtenagentur ISNA, der Iran sei auf "globale Schlachten" vorbereitet. "Jeder Angriff des zionistischen Regimes (Israel) würde eine Gelegenheit zur Zerstörung dieses Regimes bieten", der Kommandant. Das israelische Verteidigungssystem sei nicht für große und lange Kriege geplant. Israels Drohungen seien lediglich psychologisch. "Wenn sie diese Drohungen in die Tat umsetzen, wird Israel definitiv zerstört werden", warnte Salami.

Am Dienstag hatte ein iranischer Offizier behauptet, dass iranische Drohnen in den letzten Jahren "Dutzende" offenbar unentdeckte Flüge im israelischen Luftraum durchgeführt hätten. Wie die israelische Zeitung "Haaretz" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AP weiter berichtete, wies ein israelischer Sicherheitsoffizier die iranischen Angaben zurück. Die in der Vorwoche nahe der israelischen Atomanlage Dimona abgeschossene Drohne sei die erste Infiltration dieser Art gewesen. Die radikale libanesische Schiitenbewegung Hisbollah hatte die im Iran gebaute Drohne nach eigenen Angaben zur "Warnung" an Israel geschickt. (APA, 18.10.2012)