Taipeh - Foxconn, einer der größten Hersteller von Elektronik- und Computerteilen, hat zugegeben, in einem chinesischen Werk 14-jährige Jugendliche beschäftigt zu haben. Es handle sich um einen Verstoß sowohl gegen das Arbeitsrecht als auch gegen interne Regeln, erklärte das taiwanische Unternehmen und bestätigte damit einen Bericht der Bürgerrechtsorganisation China Labor Watch. Arbeitnehmervertreter hatten Foxconn und anderen Firmen vorgeworfen, Schülerpraktikanten als billige Arbeitskräfte zu missbrauchen.

Die Kinder sollen den Nintendo Wii U zusammengebaut haben, berichtet die Website Kotaku.

Entschuldigung bei Schülern

Nach eigenem Bekunden wurden Jugendliche im Alter zwischen 14 und 16 Jahren im Werk Yantai in der Provinz Shandong drei Wochen lang beschäftigt. Man habe sich bei allen Schülern dafür entschuldigt. Die Jugendlichen wurden von ihrer Schule in die Fabrik geschickt, dadurch trage diese trage den Vorfall auch Verantwortung, hieß es seitens Foxconn. Allerdings habe es das Unternehmen versäumt, die Ausweise der Kinder zu kontrollieren. Zudem, so der Elektronikhersteller weiter, handle es sich um einen Einzelfall. Foxconn beschäftigt in der Volksrepublik 1,2 Millionen Mitarbeiter.

Foxconn steht wegen der Arbeitsbedingungen in China schon länger in der Kritik. So ist eine extrem hohe Zahl von Überstunden beklagt worden. Im September kam es deswegen zu Ausschreitungen in einem nordchinesischen Werk. Nach einer Serie von Selbstmorden und nicht zuletzt wegen des großen internationelen Drucks hat das Unternehmen die Arbeitszeiten gekürzt und die Löhen erhöht.

Foxconn gehört dem Konzern Hon Hai Precision Industry und produziert unter anderem für Apple, Nokia, Hewlett-Packard oder Dell. (APA/red, derStandard.at, 17.10.2012)