Wien - Die Kollektivvertragsverhandlungen für die 16.700 Beschäftigten des Fachverbandes Bergbau-Stahl sind in der ersten Verhandlungsrunde erwartungsgemäß ohne Einigung zu Ende gegangen. Die Verhandlungen wurden nach einem sechsstündigen "konstruktiven" Gespräch unterbrochen, teilte die Gewerkschaften Pro-Ge und GPA am Dienstag in einer Aussendung mit. Die nächste Runde mit dem Fachverband Bergbau-Stahl findet am 30. Oktober statt. Zum Verband gehören Großbetriebe wie Böhler, voestalpine und Schöller-Bleckmann.

Weniger entspannt ist hingegen die Stimmung bei den Kollektivvertragsgesprächen im größten Metaller-Fachverband, der Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI) mit ihren rund 120.000 Beschäftigten. Hier steht am kommenden Donnerstag die vierte Verhandlungsrunde an, heute und morgen finden in den Betrieben Informationsveranstaltungen durch Gewerkschaften und Betriebsräte statt. Gibt es am Donnerstag keine Einigung, könnten sich Pro-Ge und GPA bei einer Betriebsrätekonferenz am 22. Oktober eine Streikfreigabe vom ÖGB holen.

Heuer verhandelt die Metallindustrie den Kollektivvertrag erstmals getrennt in ihre sechs Fachverbände, den Anfang machte der FMMI. Im Metallgewerbe gab es vergangene Woche bereits eine Einigung. Die Mindestlöhne steigen um 3,4 Prozent, die Ist-Löhne um 3,2 Prozent. Die Forderung für die Metallindustrie - und zwar für alle sechs Verbände - beträgt 5,0 Prozent, die Industrie hat zuletzt 2,26 Prozent angeboten. Bei Änderungen bei der Arbeitszeit könnten es auch bis zu 2,8 Prozent werden, so die Industrie. Sie fordert allerdings Arbeitszeitregelungen auf Betriebsebene, was die Gewerkschaften strikt ablehnen. (APA, 16.3.2012)