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Marcel Koller wird den einen oder anderen Wechsel vornehmen.

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David Alaba ist bereit.

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Wien - Da es gegen destruktive Gegner, und Kasachstan zählt wohl zu dieser Spezies, niemals einfach ist, gut Fußball zu spielen, hält sich Österreichs Teamchef Marcel Koller verbal zurück. "Man kann große Worte raushauen, Sprüche klopfen. Aber die Wahrheit liegt auf dem Platz. Alles andere ist nur Blabla." Kasachstan wird sich im Happel-Stadion einzementieren. "Die werden nicht zu uns sagen: ,Bitte, schießt uns möglichst viele Tore, wir freuen uns für euch.‘" Am Freitag in Astana haben sie das jedenfalls nicht gesagt. Die Partie endete ziemlich humorlos mit 0:0. Koller: "Wenn man etwas aufbauen will, ist es normal, dass es nicht immer geradeaus geht."

Der Schweizer war partout nicht dazu zu bewegen, das Wort "Pflichtsieg" zu gebrauchen, obwohl er weiß, dass weniger als drei Zähler gegen die Nummer 147 echt unangenehm wären. Dann könnte man die WM 2014 in Brasilien praktisch vergessen, traurig sein, sich der Selbstzerfleischung hingeben und für die Endrunde 2018 in Russland planen.

Vorteil Österreich

Ein österreichischer Sieg ist freilich durchaus wahrscheinlich. Mehr als 40.000 Zuschauer werden im Stadion sein, das nennt man Heimvorteil. Es wird wieder auf Naturrasen gekickt, das Kunstgras in Astana war bei den Spielern nicht gerade beliebt. Die größere Klasse ist unbestritten, die Kasachen sind konditionell keine Weltmeister, gegen Ende eines Spiels pflegen sie körperlich zu verfallen. "Weil sie defensiv riesigen Aufwand betreiben. Ist man dauernd unter Druck, lässt die Konzentration nach." Trotzdem spitzt Koller "auf ein frühes Tor. Es würde alles erleichtern."

Rotation

Personell wird es Veränderungen geben. Da man angeblich auf jeder Position doppelt besetzt ist, drängen sich Rotationen förmlich auf. Andreas Ivanschitz, Marko Arnautovic, Martin Harnik und Julian Baumgartlinger sind Kandidaten für die Ersatzbank, wobei Koller diesbezüglich keine Auskunft gab. Dass Jakob Jantscher die Abschlusspressekonferenz schmückte, war eine Laune der Medienabteilung des österreichischen Fußballverbands. Trotzdem ist sein Einsatz nicht auszuschließen. Jantscher: "Ich bin bereit, drei Punkte sind Pflicht."

Alaba "absolut fit"

Das Mitwirken von David Alaba ist eine realistische Annahme. Koller überlegt noch, hat den Bayern-Legionär aber für "absolut fit" erklärt. "Es fehlt ihm zwar die Spielpraxis, aber wenn man nie spielt, bekommt man keine." Für eine Nominierung des 20-Jährigen, der aufgrund eines gebrochenen Mittelfußknochens seit fast fünf Monaten keine Pflichtpartie bestritten hat, spricht seine Beliebtheit beim Publikum. Koller: "Das ist maximal ein Nebeneffekt. Wir müssen in erste Linie drauf schauen, dass es fußballerisch stimmt. Dann nehmen wir das Volk automatisch mit."

Natürlich wurden in Astana Fehler gemacht. Die meisten Ballkontakte hatten die Innenverteidiger Sebastian Prödl und Emanuel Pogatetz, das war von Koller nicht geplant. "Wir müssen uns weiter vorne positionieren, um dahin zu kommen, wo wir die Löcher finden. Das sind aber nur Worte. Es geht immer um Taten." (Christian Hackl, DER STANDARD, 16.10.2012)