Peking - Chinas Exporte haben sich besser als erwartet entwickelt. Der Anstieg der Ausfuhren machte im September nach Angaben des Zolls vom Samstag 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat aus. Im August hatten die Exporte nur um 2,7 Prozent zugelegt. Der Zuwachs war höher als vorhergesagt. "Aber ein starker Aufschwung des Außenhandels erscheint in der nahen Zukunft unwahrscheinlich", schrieb die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Ein Teil des Anstiegs ließ sich auch dadurch erklären, dass einige Exporteure ihre Lieferungen vorgezogen hatten. Am 30. September begann eine einwöchige Ferienwoche wegen des Nationalfeiertages. Die Importe legten im September auch nur leicht um 2,4 Prozent zu, nachdem sie im August um 2,6 Prozent zurückgegangen waren.

Ziele der Regierung nicht erreicht

Der Anstieg der Einfuhren geht auf Maßnahmen zur Ankurbelung der chinesischen Wirtschaft zurück, liegt aber weiter deutlich unter den Zielen der Regierung. In diesem Jahr strebt Peking einen Zuwachs des Außenhandels um zehn Prozent an. Der Handel legte seit Jahresanfang allerdings nur um 6,2 Prozent zu.

Die Außenhandelsschwäche Chinas - ausgelöst durch die geringe Nachfrage im schuldengeplagten Europa und die schwache Konjunktur in den USA - dämpft spürbar das Wachstum im Reich der Mitte. Die Weltbank hat ihre Prognose für die zweitgrößte Volkswirtschaft von 8,2 Prozent im Mai auf inzwischen nur noch 7,7 Prozent Wachstum für das ganze Jahr nach unten korrigiert. (APA, 14.10.2012)