Washington - Im Präsidentschaftswahlkampf in den USA hat Amtsinhaber Barack Obama einen weiteren Rekord gebrochen. Mehr als vier Millionen Spender hätten die Kampagne des Präsidenten bereits unterstützt, schrieb Wahlkampfmanager Jeremy Bird am Samstag in einer E-Mail an Obamas Anhänger.

Noch nie hat ein Kandidat in einem Präsidentschaftswahlkampf so viele Spender hinter sich scharen können. Während der republikanische Herausforderer Mitt Romney vor allem auf zahlungskräftige Großspender setzt, sammelt Obamas Wahlkampfteam meist kleine Beträge bei zahlreichen Unterstützern ein.

Mit 181 Millionen Dollar hatten Obama und seine demokratische Partei im September den bisher höchsten Spendenbetrag im laufenden Wahlkampf eingeworben. 

Romney macht Benghazi zum Thema

Unterdessen machen die Republikaner den jüngsten Terrorangriff von Benghazi zum Wahlkampfthema. Obama verstricke sich immer mehr in eine Verleugnung der Tatsachen, warf Mitt Romney seinem Rivalen auf einer Kundgebung in Richmond (Virginia) vor. "Die amerikanischen Bürger haben ein Recht zu wissen, was vor sich geht."

Romney bezog sich auf frühere Äußerungen der US-Regierung, wonach sich der Anschlag auf das US-Konsulat in der libyschen Stadt am 11. September aus einer Protestaktion gegen das anti-islamische Video aus den USA entwickelt habe. Vor wenigen Tagen hatten Beamte des Außenministeriums in Washington aber bestätigt, dass es am Abend des Anschlags keine Demonstration wegen des Videos gab und es sich somit um einen gezielten Terrorakt handelte. Seitdem steht die US-Regierung zunehmend unter republikanischem Beschuss: Ihr wird angelastet, die Bedrohungslage vor dem Anschlag nicht richtig eingeschätzt zu haben.

Die Regierung weist das entschieden zurück. Der Sprecher des Weißes Hauses, Jay Carney, erklärte, die früheren Angaben hätten Informationen entsprochen, die damals vorgelegen seien. Ähnlich hatte sich zuvor auch Vize-Präsident Joe Biden in einer TV-Debatte mit dem republikanischen Vize-Kandidaten Paul Ryan geäußert. Romney sagte der "Washington Post" zufolge dazu, Bidens Äußerung habe nur noch mehr Fragen aufgeworfen. (APA, 14.10.2012)