Autor Carl Nixon kommt nach Salzburg.

Foto: Literaturhaus

Salzburg - Neuseeland ist nicht gerade ob seiner Literaten bekannt - die einen schweren Stand haben, wegen des kleinen Marktes. Lange Zeit musste auch Carl Nixon sich sein Brot mit Unterrichten verdienen, wobei sich diese Situation gebessert hat.

Der 1967 geborene Autor verfasst Theaterstücke für Kinder wie Erwachsene, Kurzgeschichten und Romane. 2007 beendete Nixon seinen ersten: Rocking Horse Road erzählt im Gewand eines Krimis von Aufständen im Land der Kiwis.

Die Rocking Horse Road gibt es tatsächlich: Dort ist Nixon selbst aufgewachsen. Die Handlung spielt um 1980, als bei einer Neuseeland-Tournee der südafrikanischen Rugby-Nationalmannschaft gewalttätige Anti-Apartheid-Proteste den Staat erschütterten. Politisch motivierte Straßenschlachten kannten die Eilande zuvor noch nicht - zumindest in moderner Zeit, bei der Kolonisation im 19. Jahrhundert wurden die Maoris auch nicht mit Glacéhandschuhen angefasst.

Die Geschichte von Rocking Horse Road beginnt im Jahr vor den Unruhen. Am Strand wird die Leiche eines 17-jährigen Mädchens gefunden, damit endet die Kindheit einer Gruppe von Jungs, die die erwürgte Lucy gekannt und angehimmelt hatten. Das traumatische Erlebnis schweißt die Bubenpartie zusammen, gemeinsam versucht, man den oder die Mörder zu finden. Wenig später erleben sie dann, dass nicht einmal Neuseeland eine Insel der Seligen ist. Auch - oder gerade dann - wenn es um den Volkssport Nummer eins geht: Rugby.

Der Autor schafft hier eine Coming-of-Age-Geschichte mit Überlegungen zu Gewalt. Die Übersetzung stammt von Stefan Weidle. Die Buchpräsentation mit anschließendem Autorengespräch moderiert am Montag Wolfgang Görtschacher. (Gerhard Dorfi, DER STANDARD, 13./14.10.2012)