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Neapel führt seit Jahren eine Kampagne zum Schutz der lokalen Pizza-Tradition.

Foto: AP/Eric Risberg

Der italienische Restaurantführer "Gambero Rosso" ärgert die Pizzabäcker in Neapel. In der jüngsten Ausgabe schaffte es nämlich keine einzige der rund 2.000 Pizzerien der Stadt in das Ranking der besten - wo Neapel doch als Heimat des weltberühmten Teigfladens gilt. Als wahren Affront betrachten die Neapolitaner aber, dass der Gastro-Führer als beste Pizzeria ein Restaurant im norditalienischen Verona auszeichnete.

"Der Ausschluss neapolitanischer Lokale aus der Liste der besten Pizzerien im Land ist ein Skandal. Es ist unglaublich, dass in ganz Neapel kein Gastronom es verdient, vom Reiseführer ausgezeichnet zu werden. Hier ist eine politische Aktion im Gange. Jetzt muss sich Neapel auch vor kulinarischem Rassismus verteidigen", klagte Sergio Miccu, Präsident des Verbands der neapolitanischen Pizza-Bäcker.

Neapel führt seit Jahren eine Kampagne zum Schutz der lokalen Pizza-Tradition und will die Pizza zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt sehen. Seit 2010 genießt die "Pizza Napoletana" EU-weiten Schutz. Das beliebte Gericht mit Paradeisern, Oregano, Öl, Basilikum und Mozzarella ist als garantierte traditionelle Spezialität (STG) anerkannt. Die Regelungen für Pizzabäcker sind streng und betreffen nicht nur die Zutaten, sondern auch die Herstellung des Teigs sowie die Backtemperatur. (APA/red, derStandard.at, 12.10.2012)