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Grafik: APA

Frankfurt/Wien - Die Lufthansa wird ab 2013 alle innerdeutschen und innereuropäischen Flüge abseits der großen Drehkreuze Frankfurt und München mit ihrer Tochter Germanwings durchführen. Das gab der Vorstand am Donnerstag bekannt.

Laut Lufthansa-Chef Christoph Franz sollen rund 1.000 Flugbegleiter und 300 Piloten ihre Jobs wechseln, in den meisten Fällen zur kostengünstigeren Germanwings. Ihnen würden aber auch Angebote zum Wechsel in den Lufthansa-Drehkreuzverkehr oder zum Ausscheiden gemacht. Zudem müssen auch rund 30 Lufthansa-Jets umlackiert werden. Auch die Tochter Eurowings wird für die neu organisierte Direktflugtochter fliegen. Spätestens 2015 soll so wieder ein Gewinn bei den langjährig defizitären Kurz- und Mittelstrecken eingeflogen werden. Die Gewerkschaft reagierte prompt: Das Vorgehen gefährde die laufende Schlichtung in dem Tarifkonflikt von rund 18.000 Flugbegleitern der Lufthansa.

Ganz andere Sorgen plagen die Qualitätsairline Emirates aus Dubai. Deren Chef für Österreich und Osteuropa, Martin Gross, erwartet ehestbald vom Verkehrsministerium die Zusage, 14-mal statt bisher 13-mal wöchentlich in Wien landen zu dürfen. Schließlich begänne am 28. Oktober der Winterflugplan, und dann will die Airline wie an anderen Wochentagen auch am Dienstag zweimal täglich von Dubai nach Wien fliegen. Gelingt das, will Gross auch in Wien eine eigene Emirates-Lounge für die Vielflieger.

Kampf um Verkehrsrechte

Wie berichtet, stemmt sich die AUA samt Lufthansa-Gruppe vehement gegen eine Ausweitung der Verkehrsrechte, weil Emirates den Europäern angeblich Passagiere wegnimmt. Gross widerspricht: "80 Prozent unserer Gäste sind Transit-Passagiere und fliegen von Dubai zu Destinationen, wo die AUA gar nicht hinfliegt."

Durch die Kooperation mit Qantas ist Emirates dichter an die Flugallianz OneWorld herangerutscht. Damit gibt es jetzt One-Stop-Verbindungen (via Dubai) aus Hamburg, Düsseldorf, München und Frankfurt nach Australien. Über die Air Berlin ist auch Etihad bei OneWorld. Emirates angelt auch schon Lufthansa-Manager: Nach Thierry Antinori ist seit Oktober auch Hubert Frach, bis zum Sommer Marketing-Chef der Lufthansa, beim Erzrivalen Emirates am Golf gelandet. (Claudia Ruff, DER STANDARD, 12.10.2012)