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Nationalteam-Spieler beim Training: Am Freitag wird gegen Kasachstan gespielt.

Foto: APA/ROBERT JAEGER

Wien - Wer am Freitag das WM-Qualifikationsspiel Kasachstan - Österreich sehen will und auf ORF eins schaltet, wird dort nicht fündig werden. Erstmals in der Fernsehgeschichte überträgt mit ATV ein Privatsender ein Bewerbsspiel der österreichischen Fußballnationalmannschaft. ATV hat sich nämlich dir Rechte an den fünf Auswärtsmatches des rot-weiß-roten Teams gesichert, die Heimspiele finden wie gewohnt im ORF statt.

Elisabeth Auer wird ab 17.25 Uhr gemeinsam mit Toni Pfeffer als Experten live aus Astana durch die ATV-Sendung führen. Als Kommentator hat sich der Privatsender Sky-Mann Philipp Paternina an Bord geholt, der wiederum vom ehemaligen Sturm-Graz-Spieler Georg Bardel unterstützt wird. Wolfgang Schiefer liefert die Interviews vom Spielfeld, aus dem Studio in Wien wird das WM-Quali-Spiel Österreichs von Volker Piesczek begleitet, wie ATV am Donnerstag in einer Aussendung bekanntgab. Um 23.00 gibt es darüber hinaus in "Volltreffer Kompakt" eine Nachbetrachtung von Piesczek und Austria-Trainer Peter Stöger sowie ausführliche Zusammenfassungen der weiteren Spiele des Tages - Irland gegen Deutschland sowie Färöer gegen Schweden.

ATV-Eigentümer Herbert Kloiber setzt jedenfalls große Erwartungen in das Quotenpotenzial der österreichischen Fußballnationalmannschaft. Im "Kurier"-Interview meinte Kloiber zuletzt, die Erwartungen seien hoch, "das ist ein Top-Event. Und beim Sport ist es nun mal so, es gehen im Free-TV Top-Events und der Rest geht gar nicht."

Eigentümer-Schelte an Programmentwicklung

Generell unzufrieden äußerte sich Kloiber indes über die generelle Performance von ATV, das zuletzt eine "wenig dynamische positive Entwicklung genommen" habe. Die Tagesreichweite von ATV und ATV II wachse nicht schnell genug. "Deshalb muss es gravierende Änderungen im Programm geben. Da darf kein Stein auf dem anderen bleiben", sagte Kloiber im "Kurier". Ausgenommen von dieser Entwicklung sah er lediglich die Eigenproduktionen von Programmdirektor Martin Gastinger, der etwa Sendungen wie "Saturday Night Fever" verantwortet. Überraschend offen zeigte sich Kloiber für einen möglichen Verkauf des Senders. Ein Verkauf von ATV - wie oft spekuliert an RTL oder die CME-Gruppe von Ronald Lauder und Warner - sei "derzeit kein Thema, aber ich höre mir gute Vorschläge immer an".

Grund zur Freude hatte ATV immerhin am Mittwochabend mit seinem Quotengarant-Format "Bauer sucht Frau", das dem Sender durchschnittlich 293.000 Zuschauer und damit einen Staffelrekord bescherte. Die Marktanteile der gestrigen Folge lagen laut Senderangaben bei 10,8 Prozent bei den Erwachsenen über 12 Jahren. (APA, 11.10.2012)