Rom - Mit einem feierlichen Gottesdienst am Petersplatz eröffnet Benedikt XVI. am heutigen Donnerstag das weltweit ausgerufene Jahr des Glaubens, das am 50. Jahrestag des Konzils beginnt und bis 24. November 2013 dauert. Ziel ist die Wiederbelebung des christlichen Glaubens insbesondere in den säkularisierten Ländern des Westens.

Zur Erinnerung an das wichtigste kirchliche Ereignis des 20. Jahrhunderts werden dabei vier Konzilstexte verlesen. An den Auftakt des Zweiten Vatikanischen Konzils am 11. Oktober 1962 soll auch eine große Prozession erinnern, an der neben zahlreichen Bischöfen auch die 14 noch lebenden Konzilsväter teilnehmen, darunter die Kardinäle Francis Arinze und Giovanni Canestri. Anschließend wird der Papst zahlreichen Personen dieselben Botschaften überreichen, die Paul VI. zum Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils 1965 an Arbeiter, Frauen, Kranke, Künstler, Wissenschafter, Jugendliche und Politiker verteilt hatte.

Die Aktualität dieser Botschaft habe auch 50 Jahre nach ihrem Entstehen nicht nachgelassen, versicherte der Vorsitzende des päpstlichen Rates für Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella. Unter den bunt gemischten Empfängern dieser Botschaft befinden sich der deutsche Philosoph Robert Spaemann und der Bibelwissenschafter Gerhard Lohfink, der schottische Komponist James McMillan und die mexikanische Journalistin Valentina Alazraki, die blinde Sportlerin Annalisa Minetti und der Regisseur Ermanno Olmi, zwei philippinische Arbeiter und einer der 33 chilenischen Minenarbeiter, die zwei Monate in einem Bergwerk eingeschlossen waren.

Am Abend findet ein Fackelzug von der Engelsburg zum Petersplatz statt, wo der Papst die Teilnehmer begrüßen wird. An den Veranstaltungen zum 50. Jahrestag des Konzils beteiligen sich auch die 270 Bischöfe, Kardinäle und Patriarchen. (Gerhard Mumelter, DER STANDARD, 11.10.2012)