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Das Bochumer Werk feiert erst einmal nicht den 50er.

Foto: AP/Jakob Studnar

Bochum - Der Autobauer Opel hat sein geplantes Fest zum 50. Jubiläum des Bochumer Werkes verschoben. Grund sind aber weder die aktuelle Absatzkrise noch die laufenden Verhandlungen über einen Sanierungsplan für Deutschland, in denen auch über die Zukunft des Standorts im Ruhrpott gesprochen wird, sagte ein Sprecher der Adam Opel AG am Dienstag: "Wir haben einen Großauftrag für den Astra Classic erhalten. Das führt dazu, dass im Oktober und November in Sonderschichten an allen Samstagen gearbeitet wird."

Das Vorgängermodell Classic des aktuellen Astra wird in Bochum für den osteuropäischen Markt gebaut. In dem Werk laufen zudem zwei Zafira-Modelle vom Band.

Schlechtes Zeichen

Vor genau 50 Jahren - am 10. Oktober 1962 - lief im Ruhrpott der erste Opel Kadett vom Band. Die "WAZ"-Mediengruppe hatte berichtet, dass der Autobauer eine für den 27. Oktober geplante Jubiläumsfeier auf Ende Dezember verschiebt. Dies gelte in der Branche als ein schlechtes Zeichen für den Standort.

Bis Ende Oktober wollen IG Metall und Betriebsräte mit Opel und der US-Muttergesellschaft General Motors die Verhandlungen zum Deutschlandplan abschließen. Nach früheren Informationen sollen darin Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2016 ausgeschlossen werden. Danach droht dem Werk Bochum aber das Aus. Das will der Bochumer Betriebsratschefs Rainer Einenkel verhindern.

Seit der Eröffnung hat das Autowerk die Region, die Menschen und die Stadt Bochum geprägt. Zur Zeit der Zechenschließungen gegründet, stand das Werk lange Zeit für Vollbeschäftigung, Sicherheit und Wohlstand. 3.200 Menschen sind direkt im Unternehmen beschäftigt, rund 1.000 bei Partner- und Fremdfirmen. Mit der erfolgreichen Baureihe Kadett startete Opel im Jahre 1962 als Käfer-Herausforderer im neuen Werk Bochum. (APA, 9.10.2012)