Wien - Mit einem Arienkonzert begann am Montag für die Wiener Kammeroper eine gänzlich neue Existenzphase: Nachdem der Bund sich vor einiger Zeit aus der Subventionspflicht dem kleinen Traditionshaus gegenüber verabschiedet hatte, ereilte das Haus am Fleischmarkt die Rettung in Form des Theaters an der Wien. Die Kammeroper wird von nun an als zweite Spielstätte des von Roland Geyer geführten Opernortes fungieren. Das Projekt ist vorerst auf drei Jahre angelegt.

Die Wiener Kammeroper verfügt nun auch über ein junges, fixes Sängerensemble. Es sind dies - aus 300 Bewerbern ausgewählt - Mezzosopranistin Gaia Petrone, die Sopranistinnen Anna Maria Sarra und Cigdem Soyarslan, Andrew Owens (Tenor), Ben Connor (Bariton), Igor Bakan (Bassbariton) sowie der Countertenor Rupert Enticknap. Und immerhin: Nach der Pause zeigten alle durchaus beachtliches Niveau.

Die Künstler werden in der Kammeroper in dieser Saison vier Premieren des Theaters an der Wien bestreiten - sowie eine Inszenierung der Neuen Oper Wien. Man beginnt am 21. Oktober mit Gioachino Rossinis La Cambiale di Matrimonio. Mitunter wird man die Jungen auch in Produktionen des Theaters an der Wien erleben; und in den kommenden Monaten gibt es zusätzlich auch die Chance, die Sänger in Porträtkonzerten zu erleben. Übrigens ist Sebastian F. Schwarz der neue künstlerische Leiter des Hauses. (tos, DER STANDARD, 10.10.2012)