Nairobi - In Kenia hat es am Dienstag massive Proteste gegen ein üppiges Abfindungsgeld gegeben, das sich die Parlamentarier selbst verordnet haben. Die Parlamentarier hatten in der vergangenen Woche eine Sonderzahlung in Höhe von umgerechnet knapp 85.000 Euro pro Kopf für das Ende ihrer Mandatszeit vereinbart. Zuvor hatten sie Forderungen nach Gehaltserhöhungen von Angestellten des öffentlichen Dienstes abgelehnt, darunter auch die von Ärzten und Lehrern.

Die Demonstranten marschierten durch die Hauptstadt Nairobi und bezeichneten die Abgeordneten auf Transparenten als "Diebe" und "Hyänen". "Es ist lächerlich für die Parlamentarier, sich selbst mit so einer Summe zu beschenken", sagte einer der Organisatoren des Protests. Mehrere Gruppen, darunter auch Transparency International, hatten das Sondergehalt zuvor verfassungswidrig genannt.

Kenianische Abgeordnete gehören mit einem Monatsgehalt von umgerechnet rund 10.000 Euro bereits zu den bestbezahlten in ganz Afrika. Um allein den Abfindungsbetrag der Volksvertreter zu verdienen, müsste ein kenianischer Arbeiter mit gesetzlich festgelegtem Mindestlohn 61 Jahre arbeiten.(APA, 9.10.2012)