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Eröffnung der Bischofssynode.

Foto: Andrew Medichini/AP/dapd

Vatikanstadt - Als die größte Gefahr für das Christentum hat Papst Benedikt XVI. die "Lauheit" der Gläubigen bezeichnet. Ein Christ dürfe in Glaubensfragen nicht halbherzig sein, das diskreditiere das Christentum, sagte der Papst am Montag bei der Weltbischofssynode im Vatikan. Der Glaube müsse zu einer "Flamme der Liebe" werden, die den Glaubenden selbst wie auch seine Umgebung anstecke, zitierte Radio Vatikan laut Kathpress aus der Rede in der Synoden-Aula der vatikanischen Audienzhalle.

Gut 260 Bischöfe und 140 Fachleute beraten in einer der größten Bischofssynoden der vergangenen 50 Jahre noch bis zum 28. Oktober unter dem Thema "Die Neue Evangelisierung für die Weitergabe des christlichen Glaubens", wie sie den Glauben wieder stärken können.

Viele Menschen stellten sich heutzutage die Frage nach Gott, so Benedikt XVI. "Hinter der Stille des Universums, hinter den Wolken der Geschichte: Gibt es dort einen Gott oder nicht?" Sie fragten, warum sich Gott nicht bemerkbar mache. Die christliche Botschaft sage, dass Gott sein Schweigen gebrochen und sich gezeigt habe und den Menschen liebe. Diese Botschaft müsse man dem Menschen von heute wieder vermitteln, sagte der Papst. Dazu gehöre die Betonung, dass Gott die Kirche erschaffen habe und nicht die Christen sie begründet hätten.

Unverzichtbar sei ebenso die öffentliche Bezeugung des Glaubens. Der dritte Schritt und die "Essenz der Evangelisierung" sei die "brennende Kraft" der Nächstenliebe, betonte Benedikt XVI.

Mit einem thematischen Einführungsreferat des Washingtoner Kardinals Donald William Wuerl hatte die 13. Ordentliche Weltbischofssynode am Montag ihre Arbeit aufgenommen. Neuevangelisierung sei kein Programm sondern eine Art zu denken, zu sehen und zu handeln, stellte Wuerl klar, der als "Generalrelator" die Linie der Synode vorgibt und ihre Akzente setzt.

Ansetzen müsse die Neuevangelisierung auf zwei Ebenen gleichzeitig, so Wuerl: Bei der Einführung der Kinder in den Glauben und bei der religiösen Unterrichtung ihrer Eltern. Denn die Familie sei und bleibe der "natürliche und normale Kontext für die Weitergabe des Glaubens und der Werte". (APA, 9.10.2012)