Ein Beispielfoto: "Purple Flare" bei Tageslicht...

Foto: weaksauce12 @ Twitter

...und bei schlechten Lichtbedingungen.

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Auch andere Smartphones sind davor nicht gefeit, hier eine Testaufnahme mit einem Android-Phone.

Foto: derStandard.at

Nach den Schwierigkeiten mit dem Kartendienst hat Apple nun ein zweites Problem öffentlich angesprochen, das für zahlreiche User Grund zur Kritik am iPhone 5 war. Die Kamera des Telefons neigt offenbar dazu, an den Rändern von Fotos einen violettfarbenen Schein zu hinterlassen, auch bekannt als "Purple Flare".

"Normales Verhalten" der Kamera

Laut der Auskunft eines AppleCare-Mitarbeiters gegenüber einem Kunden wird das Problem als "normales Verhalten" der Kamera angesehen. Das Technikteam empfiehlt, helle Lichtquellen möglichst nicht direkt anzuvisieren, wie CNet berichtet.

Empfehlung: Kamera anders ausrichten

Mittlerweile existiert auch ein Dokument des Apple-Support. "Die meisten kleinen Kameras, auch jene in den iPhones, können einen Schimmer an den Rändern erzeugen, wenn ein Bild mit Lichtquellen außerhalb der Aufnahme erstellt wird. Dies kann passieren, wenn die Lichtquelle in einem bestimmten Winkel meist knapp Außerhalb des Sichtfelds postiert ist, so dass sie eine Reflexion von der Oberfläche innerhalb des Kameramoduls am Sensor erzeugt."

Auch hier lautet der Lösungsvorschlag, die Kamera etwas anders zu halten. Alternativ soll man mit einer Hand den seitlichen Lichteinfall abschirmen, um den Effekt zu minimieren oder zu verhindern.

Fehlender IR-Filter als mögliche Ursache

Über die Ursache des Problems wird derweil gerätselt. Ein User von CultofMac vermutet, dass Apple die Infrarot-filternde Schicht weggelassen hat, um Platz zu sparen. Dies führt dazu, dass manche Schwarztöne plötzlich violett erscheinen.

Dem steht jedoch gegenüber, dass sich das Problem laut The Next Web auch auf dem Vorgängermodell, dem iPhone 4S, reproduzieren lässt und wohl auch auf zahlreichen anderen Geräten existiert. Während der violette Schein auf einem YouTube-Video bei der neuen iPhone-Generation wesentlich stärker ausgeprägt ist, ist es auf verschiedenen Bildern wiederum umgekehrt der Fall. "Purple Flare" tritt nicht nur auf Apple-Smartphones auf, auch andere Geräte mit kleiner Optik sind - in unterschiedlichem Ausmaß - davon betroffen.

M8 revisited

Sollte es am Infrarotfilter liegen, so kennt Kamerahersteller Leica das gleiche Problem von seiner M8-Kamera, die 2006 veröffentlicht wurde. Nach Beschwerden vieler Kunden versandte das Unternehmen schließlich Infrarotfilter, die sich auf das Objektiv schrauben ließen. Eine Lösung, die für das iPhone nicht in Frage kommt. Eine Möglichkeit, das Problem softwareseitig zu beheben, dürfte es nicht geben. (red, derStandard.at, 8.10.2012)