Wien - Die Umbauarbeiten in der Bawag PSK führen nun auch zu einer Verkleinerung des Vorstands der Bank. Ende Oktober wird der in dem Gremium fürs Firmenkunden-Geschäft zuständige Christoph Raninger (40) die Bawag verlassen. Seine Agenden übernimmt Vorstandschef Byron Haynes. Das hat die Bank, die dem US-Hedgefonds Cerberus gehört, am Freitag mitgeteilt.

Raninger ist 2010 in den Vorstand gekommen, sein Rücktritt geht mit den Umstrukturierungen im Haus am Wiener Georg-Coch-Platz einher. Das Firmenkundengeschäft wird, wie berichtet, zentralisiert, der Eigenhandel (für den Raninger zuständig ist) de facto eingestellt. Großkunden werden nicht mehr in den Bundesländern, sondern von Wien aus betreut, Klein- und Mittelbetriebe (KMU) sowie Freiberufler in die Filialen zurückgeholt. Sie ressortieren künftig aber zum Ressort Retail. All das dürfte mit einer weiteren Reduktion der Mitarbeiter einhergehen.

Parallel dazu muss die Bawag, wie alle Banken, ihren Eigenkapitalpolster möglichst dick ausstopfen. Sollte Aktionär Cerberus nicht Bares einschießen (was nicht anzunehmen ist), muss sie also Kapital freimachen, sprich: Risiko verringern. Die Kreditvergabe soll demnach strenger werden, was wohl vor allem die KMU, für die kürzlich erst eine Offensive gestartet wurde, treffen wird. Im Gegenzug sollen Konsumkredite forciert werden, wie aus Bankkreisen zu hören ist. (gra, DER STANDARD, 6./7.10.2012)