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Cristiano Ronaldo erzielte gegen Ajax Amsterdam erstmals drei Tore in einem Champions-League-Spiel.

Foto: Reuters/Lonkhuijsen

Madrid - Eigentlich hat Cristiano Ronaldo seine Sammlertätigkeit schon vor ziemlich genau einem Jahr eingestellt. Nach einem 4: 0-Auswärtstriumph von Real Madrid in Malaga, zu dem er in der ersten Hälfte binnen 14 Minuten drei Tore beigesteuert hatte, verzichtete der Portugiese auf seine langjährige Gewohnheit, den Matchball als Trophäe einzusacken. Die Begründung des Torjägers: Er habe daheim einfach keinen Platz mehr für Bälle aus Spielen, in denen er drei oder mehr Treffer erzielt hat.

Für den Matchball vom Mittwochabend muss sich in seiner Villa in der Prominentensiedlung La Finca im Madrider Vorort Pozuelo de Alarcon aber noch ein Plätzchen finden. Schließlich gelangen Ronaldo beim 4:1 gegen Ajax in Amsterdam erstmals in der Champions League drei Treffer. Das ist insofern eher überraschend, als der 27-Jährige nunmehr die stattliche Quote von 42 Treffern aus 82 einschlägigen Spielen für Manchester United und Real Madrid (27 aus 30) vorzuweisen hat.

"Solche Bestmarken sind immer wichtig für mich. Aber am Wichtigsten ist die Leistung des Teams", versicherte "CR7", der knapp einen Monat nach seinem Moralischen wegen angeblich mangelnder Anerkennung bei Fans und Medien wieder rundum glücklich wirkte. Schließlich waren ihm schon am vergangenen Sonntag beim 5:1 über La Coruna drei Treffer gelungen. Bewerbs-übergreifend hat Ronaldo in dieser Saison schon zwölfmal genetzt, der ewige Konkurrent Lionel Messi dagegen nur zehnmal.

Der direkte Vergleich des aktuellen Weltfußballers mit dem letzten Weltfußballer, der nicht Messi hieß (Cristiano Ronaldo 2008), steigt am Sonntag im Camp Nou zu Barcelona. Der dritte Saison-Clasico nach den beiden Duellen im Supercup (2:3 in Barcelona, 2:1 in Madrid, Real gewann dank Auswärtstorregel), der erste in der Liga, der 222. offizielle insgesamt, ist zumindest für Real richtungsweisend. Schließlich liegen die Meister nach sechs Runden schon acht Punkte hinter dem ewigen Rivalen aus Katalonien.

Für Jose Mourinho war der Sieg in Amsterdam die ideale Einstimmung. Die sechs Punkte aus zwei Spielen in der Champions League verschafften seinem Team "nicht völlige Ruhe, aber ein wenig Ruhe". Zudem hat sich auf der Position des Spielmachers eine Alternative zu den zuletzt nicht überzeugenden Mesut Özil und Luka Modric gezeigt. Der Brasilianer Kaka ließ bei seinem erst zweiten Einsatz in dieser Saison etwas von der Klasse aufblitzen, die ihm 2007 und vor Ronaldo den Titel "Weltfußballer" eintrug. (red; DER STANDARD; 5.10.2012)

 Foto: Reuters / Van Lonkhuijsen