"V/H/S" von David Bruckner, Glenn McQuaid, Radio Silence, Joe Swanberg, Ti West, Adam Wingard u.a.

Foto: /slash

Aaaah. Frische Luft. Tageslicht. Oh nein, jetzt sieht man ja die Menschen wieder deutlich... Ja, das /slash-Filmfestival 2012 ist Geschichte. Aber noch ein kurzer Rückblick auf das vergangene Wochenende, bevor ich mich wieder unter die Lebenden wage.

"V/H/S" fasst laut meiner Begleitung so ziemlich das ganze /slash-Filmfestival in einem Streifen zusammen. Eine Gruppe Männer bricht in ein Haus ein, um Videobänder zu fladern, auf denen Material zu sehen ist, das sich gut und vor allem teuer verkaufen lässt. Die gefundenen Videos werden dem Publikum nicht vorenthalten, und so sieht man eine Vampirlady, ein Geisterhaus, einen Zombie und den einen oder anderen an Blut Erstickenden, der zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort war (oder dorthin gelockt wurde, ha!). Mehrere Regisseure haben sich an diesem - meiner Meinung nach - Meisterwerk beteiligt, und es ist ein langer, aber definitiv kurzweiliger und wunderbar zum Festival passender Film geworden.

"V/H/S" hat es auch unter die /slash Top 3 geschafft, die am besten besuchten Filme des Festivals, die am Sonntag nochmal gezeigt wurden. Auf Platz 2 rangierte "God Bless America", Gold gab es für "Excision". Dass ich die letztgenannten nicht gesehen hab, ärgert mich jetzt natürlich.

The Pact

Als Abschluss hab ich mir "The Pact" gegeben. Annie bekommt einen Anruf von ihrer Schwester, dass sie gefälligst ihren Hintern zum Begräbnis der Mutter bewegen soll. Tut sie auch, nur ist dann ihre Schwester nicht mehr da und kurz darauf verschwindet auch ihre Cousine spurlos. Ein Geisterhausfilm mit viel Spannung, aber rückwirkend betrachtet einer einfachen Geschichte. Über eine Stunde angespannt im Kino zu sitzen, anderen beim Schreien zuzuhören und selbst im Sitz zu versinken (damit der Mörder mich nicht sieht), ist großartig. Nebst anderem ist das einer der Gründe für mich, das /slash zu besuchen. Da nimmt man den plattgesessenen Hintern, die Lichtempfindlichkeit und die Schokoladewampn gerne in Kauf, das ist es allemal wert.

Auf jeden Fall muss man noch den Trailer erwähnen, der das Thema "Monsterlove" sehr schön dargestellt hat und mich jedes Mal zum Schmunzeln gebracht. Ein kuscheliges graues einäugiges Monster mit Hörnern und Hut schenkt seiner Angebeteten nicht nur eine Rose und Pralinen, sondern sein Herz. Genial ist dabei das fast schon schrille Kichern des Skeletts, das mit Freuden das Herz annimmt. Sehr viel mehr gibt es nach den zehn Tagen jetzt nicht zu sagen. Es war großartig. Es war anstrengend. Wann gehts wieder los? (Stephanie Gründler, derStandard.at, 1.10.2012)