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Karl Petrikovics weist alle Vorwürfe von sich.

Foto: APA/fohringer helmut

Wien - Ein erstes fertiggestelltes Gutachten in der Buwog-Affäre belastet den früheren Immofinanz-Chef Karl Petrikovics, berichtet das Nachrichtenmagazin "Format" in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe. Der Gutachter Gerhard Altenberger stütze in seinem dem Magazin vorliegenden Gutachten zur "Astropolis" auch den Verdacht der Ermittler gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, seine Freunde Walter Meischberger und Peter Hochegger sowie Ernst Karl Plech. Alle Beschuldigten weisen die gegen sie erhobenen Vorwürfe zurück, es gilt die Unschuldsvermutung.

Hochegger-Firma untersucht

Bei der Privatisierung der Bundeswohnungen 2004 unter dem damaligen Finanzminister Grasser war das Konsortium rund um die Immofinanz siegreich - nachdem Petrikovics einen Tipp von Hochegger bekommen hatte, wieviel er mindestens bieten solle. Hochegger bekam den Tipp von Meischberger, dieser dementiert, die Information von Grasser bekommen zu haben. Petrikovics zahlte im Geheimen eine Provision von mehr als einem Prozent des Kaufpreises an Hocheggers Firma "Astropolis" auf Zypern. Von dort ging der Großteil der Millionen auf drei Konten in Liechtenstein, die laut Meischberger alle ihm gehören. Die Ermittler vermuten jedoch Grasser und Plech hinter zwei der drei Konten.

Geld floss über Constantia

Das Geld floss aber nicht von der Immofinanz AG, sondern von der - ebenfalls von Petrikovics geführten - CPB-Corporate Finance Consulting. Diese zahlte laut Gutachten "auf Basis von Scheinrechnungen mit erfundenen Rechnungsinhalten Provisionen von insgesamt 9.912.812 Euro."

Die Provision sei an die Immoeast weiterverrechnet worden, den Gesellschaften dadurch ein Vermögensnachteil entstanden. Hochegger, Meischberger, Plech und Grasser wären laut dem Verdacht Beitragstäter bei der Untreue, die Petrikovics und dem ehemaligen Immofinanz-Vorstand Christian Thornton vorgeworfen werde. Das 108-seitige Gutachten zum Faktum "Astropolis" nähre den Verdacht der Ermittler der Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen Grasser, Plech, Hochegger und Meischberger, so das "Format". (APA, 27.9.2012)